Was ist das Problem mit Meerestieren in Animal Crossing?

Zwischen dem Fangen von Meerestieren in Animal Crossing: New Horizons und der Aquarienindustrie gibt es erschreckende Parallelen. Jetzt lesen!

01.Apr 2022

Pro Jahr werden für die Aquarienindustrie Millionen sogenannter Zierfische und andere Meerestiere aus dem Ozean gefischt, um in die ganze Welt verschifft und in Gefangenschaft verkauft zu werden. Auch in dem bekannten Konsolenspiel Animal Crossing: New Horizons können Spieler:innen Meerestiere wie Muscheln, Krebse und Fische fangen und in Gefangenschaft verkaufen bzw. an das dortige Museum „spenden“.

Wieso wir von PETA ZWEI das Spielprinzip kritisch sehen und welche erschreckenden Parallelen es zum realen Multimillionengeschäft mit sogenannten Aquarienfischen hat, erfahrt ihr hier.

Worum geht es in Animal Crossing: New Horizons?

Wie bei anderen Teilen der Animal Crossing-Reihe geht es auch in dieser Version darum, in eine Stadt zu ziehen, die von Tieren bewohnt ist und mit ihnen zu interagieren. Statt in ein Dorf ziehen Spieler:innen in New Horizons in der Echtzeitsimulation auf eine Insel. Dort baut man dann durch Missionen und mit den Einheimischen ein blühendes Dorfleben auf. Es gibt aber viele Gründe, warum ihr auch in Games keine Fische angeln solltet.

Wo liegt das Problem?

Animal Crossing: New Horizons gilt als entspannende Spielerfahrung mit viel Charme, Herz und schönen Grafiken. Das wollen wir gar nicht abstreiten. Es geht nicht darum, Fiktion zu kritisieren, sondern über reale Themen aufzuklären, die sonst nicht die Plattform erhalten, die sie sollten. Denn: Obwohl unsere Ozeane vor dem Kollaps stehen, ist vielen Menschen trotz sehenswerter Dokus wie Seaspiracy noch immer nicht bewusst, welche Auswirkungen die Fischerei und die anhaltende Ausbeutung der Meere auf unseren Planeten haben. Daran haben auch Teilindustrien wie der Handel mit Fischen und anderen Meerestieren für Aquarien ihren Anteil.

Spiele wie Animal Crossing: New Horizons senden dabei eine falsche Botschaft: Denn auch Meerestiere wie Kraken oder Krebse sind fühlende Lebewesen mit Bedürfnissen, die ihrer natürlichen Umgebung nicht entrissen werden sollten. Übrigens: Wer das belächelt, hat noch immer nicht verstanden, dass auch Fische Schmerz, Leid und Freude empfinden und geschützt werden müssen. Abgesehen davon, dass es um das gesamte Ökosystem „Ozean“ geht, von dem auch unser aller Überleben maßgeblich abhängt.

Person haelt Nintendo Switch

Was gibt es alles für Meerestiere bei Animal Crossing: New Horizons?

Neben Fischen gibt es in dem Spiel zahlreiche andere Meerestiere zu finden. Zum Beispiel:

  • Oktopusse
  • Krabben
  • Seesterne
  • Anemonen
  • Seeschnecken
  • Verschiedene Muschelarten
  • Schwämme
  • Hummer
  • Seeigel
  • Garnelen und andere Krebstiere
  • Würmer
  • Quallen
  • Aale und viele weitere

Insgesamt gibt es 40 Meerestiere, die in Animal Crossing: New Horizons aus ihrer natürlichen Umgebung eingefangen werden können.

Wie bekomme ich bei Animal Crossing Meerestiere?

Mit Taucheranzug und Schnorchel können Spieler:innen ihren Charakter auf Tauchgänge im Meer schicken. Unter Wasser tauchen dann die Meerestiere auf. Wie auch im echten Leben versuchen Fische und andere Tiere, vor dem Menschen zu flüchten. Die Aufgabe im Spiel ist es, die Tiere einzufangen, für jedes Meerestier gibt es Geld.

So wird Spielenden vermittelt, es sei normal, Tiere für den Profit aus ihrer natürlichen Umgebung zu entreißen und mit ihnen Geld zu verdienen. Es ist außerdem möglich, die gefangenen Meerestiere an das Museum zu „spenden“. Dort werden sie in einen Tank gesetzt und müssen in dem Aquarium leben.

Person spielt an Nintendo Switch

Darum ist der weltweite Handel mit „Aquarienfischen“ Tierquälerei

Dokus wie „The Dark Hobby“ zeigen anschaulich, warum die Aquarienindustrie Tierquälerei bedeutet. Etwa 95 Prozent aller Rifffische in Zoohandlungen stammen aus dem Ozean und wurden eingefangen, um in Gefangenschaft weltweit oft über viele Zwischenhändler:innen weiterverkauft zu werden.

Für die Fische bedeutet das höchstes Leid, viele überleben die langwierigen Transporte gar nicht erst. Eine Fangquote gibt es zum Beispiel gar nicht erst und auch keinen Überblick darüber, wie viele Fische gefangen werden. Dazu kommt, dass viele Fische binnen eines Jahres an den Folgen von Unwissenheit und schlechter Haltung sterben.

Lasst diese Zahl einmal einsinken: Zu jedem Zeitpunkt, also auch genau jetzt, befinden sich mehr als 27 Millionen Fische in den Händen der Aquarienindustrie statt dort, wo sie hingehören: im Meer. Wir finden es schade und verwerflich, dass ein Spiel, das mehr Potential hätte, diese Tierausbeutung im Alltag normalisiert.

Niemals Tiere in Zoohandlungen kaufen – immer adoptieren!

Der erste Schritt zu weniger Tierleid ist immer, für oft unterschätzte Themen wie das Leid von Meerestieren in der Aquarienindustrie zu sensibilisieren. Spiele wie Animal Crossing: New Horizons wirken harmlos, vermitteln aber eine falsche Botschaft: Tierleid und Ausbeutung sollten niemals normalisiert werden.

Auch Fische sind empfindungsfähige Lebewesen, die ein Recht auf ihre Unversehrtheit haben. Wer Tiere in Zoohandlungen oder bei Züchter:innen kauft, unterstützt massives Tierleid. Pro Jahr werden Hunderttausende Tiere in Tierheimen abgegeben – bitte gebt diesen Tieren eine Chance und entscheidet euch immer für eine Adoption.

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3 Gründe, warum Eier nicht mal vegetarisch sind

Die meisten Vegetarier essen Eier, obwohl die Eierindustrie für Leid und Tod in Millionenhöhe verantwortlich ist. Lest hier, warum Eier nicht vegetarisch sind!

01.Apr 2022

Keine Tiere essen zu wollen, ist eine gute Entscheidung. Aber Tiere leiden und sterben nicht nur für die „Fleischproduktion“: Auch in der Milchindustrie werden Kühe grausam behandelt und ausgebeutet, und in der Eierindustrie leiden Hühner, weil sie Eier legen, die der Mensch für sich beansprucht. Egal, ob Käfig-, Boden- oder „Freiland“-Haltung: Jede Haltungsform in der Eierindustrie bedeutet für Hühner körperliche und seelische Qual. Meist werden Tausende Tiere auf engstem Raum in kargen, kotverdreckten Hallen eingesperrt, leiden unter Stress und Angst und werden häufig krank – auch in der Freiland- und Biohaltung. Nach einem kurzen, qualvollen Leben werden Millionen Hühner im Schlachthaus getötet. Wer nicht möchte, dass für sein Essen Tiere sterben, sollte sich gegen den Verzehr von Eiern entscheiden.

1. Tierquälerei – Hühner leiden in jeder Haltungsform

Vielen Verbrauchern ist nicht klar, dass Hühnern in der Eierindustrie nicht „nur“ die Eier weggenommen werden. Für Hühner bedeutet jede Haltungsform – egal ob Käfig-, Boden- oder „Freiland“-Haltung – körperliche und psychische Qual. Die Tiere werden zu Hunderten oder Tausenden auf engstem Raum gehalten; selbst in „Freiland“-Haltung haben die Hühner meist nur einen kargen Außenbereich und leben im Innenbereich auf kotverdreckten Böden. Die große Belegdichte und extreme Enge führen bei den sensiblen Tieren zu Stress und Angst. Oft kommt es unter den Hühnern zu Streitigkeiten, da sich mit so vielen Artgenossen keine natürliche Hackordnung bilden kann. Die Folgen reichen von gegenseitigem Federpicken bis hin zum Kannibalismus. Wer mit seiner Lebens- und Ernährungsweise ein Zeichen gegen die Ausbeutung und den Tod von Tieren setzen möchte, der sollte auch keine Eier konsumieren.

Kranke Legehennen

2. Hühner werden mit Mehl aus Schweinen ernährt

Bei Vegetariern käme wohl niemals ein Schnitzel auf den Teller – aber Rührei, Omelette, Eiernudeln oder Kuchen mit Eiern geht klar? Was skurril klingt, ist traurige Realität: Die Produktion von beiden „Produkten“ hängt nämlich nicht selten miteinander zusammen. Um die „Leistungsfähigkeit“ von Hühnern zu steigern, enthalten ihre Futtermittel unter anderem Tiermehl, beispielsweise von Schweinen. Auf diese Weise unterstützen sich die Industrien gegenseitig und maximieren ihre Gewinne. Hinter Eiern stecken also tatsächlich oft tote Schweine.

3. Hühner sterben in der Eierindustrie einen frühen Tod

Vielen Konsumenten ist außerdem nicht bewusst, dass die ausgebeuteten Hühner nur ein kurzes Leben haben. Die brutalen Haltungsbedingungen in der Eierindustrie und der zuchtbedingte Zwang, pro Jahr rund 300 Eier zu legen, laugt sie meist so sehr aus, dass sie nach rund anderthalb Jahren komplett „verbraucht“, also für Industrie nicht mehr profitabel, sind. Daher werden sie vor der Mauser, dem Gefiederwechsel, zum Schlachthof gebracht. Für viele Küken – hauptsächlich männliche – kommt der Tod noch schneller: Weil sie keine Eier legen können und deshalb für die Industrie wertlos sind, werden sie teilweise noch im Ei getötet, obwohl sie bereits ein Schmerzempfinden ausgebildet haben. Der Großteil wird über Wochen gemästet und dann im Schlachthaus getötet. Eier in Restaurants und verarbeiteten Produkten sind meist importiert, und damit ist das Vergasen der männlichen Küken weiterhin Bestandteil dieser Eier.

Kueken werden aussortiert

Ab 2022 sollen Betriebe in der Eierindustrie neue Verfahren zur Geschlechtsbestimmung der Küken im Ei anwenden, sodass männliche Küken gar nicht erst ausgebrütet werden. Das Problem: Ob ein Küken männlich oder weiblich ist, lässt sich erst nach 9 bis 14 Tagen im Ei erkennen – doch nach bisherigem Kenntnisstand sind Kükenembryos bereits ab dem 7. Tag schmerzempfindlich. Daher soll das Gesetz ab 2024 dahingehend verschärft werden, dass die männlichen Küken bereits vor dem siebten Bruttag aussortiert werden. [1] Bislang ist jedoch nicht abschließend geklärt, ob vor dem siebten Tag wirklich kein Schmerzempfinden besteht.

Letztendlich ändert die neue Regelung nichts am Grundproblem der Eierindustrie, denn Millionen Küken werden weiterhin wie Müll aussortiert. Neben den männlichen Küken werden in Fließbandarbeit auch Tiere aussortiert, die kurz vor dem Schlupf stehen oder krank und schwach sind. Auch sie werden massenweise vergast oder – wenn noch im Ei – geschreddert.

Auch die viel beworbenen sogenannten „Bruderhahn-Initiativen“ sind keine Lösung des Problems, denn sie gaukeln Verbrauchern vor, dass die Küken leben dürfen – tatsächlich werden jedoch auch die jungen Hähne nach wenigen Wochen Mast im Schlachthof getötet.

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