Pro Jahr werden für die Aquarienindustrie Millionen sogenannter Zierfische und andere Meerestiere aus dem Ozean gefischt, um in die ganze Welt verschifft und in Gefangenschaft verkauft zu werden. Auch in dem bekannten Konsolenspiel Animal Crossing: New Horizons können Spieler:innen Meerestiere wie Muscheln, Krebse und Fische fangen und in Gefangenschaft verkaufen bzw. an das dortige Museum „spenden“.
Wieso wir von PETA ZWEI das Spielprinzip kritisch sehen und welche erschreckenden Parallelen es zum realen Multimillionengeschäft mit sogenannten Aquarienfischen hat, erfahrt ihr hier.
Worum geht es in Animal Crossing: New Horizons?
Wie bei anderen Teilen der Animal Crossing-Reihe geht es auch in dieser Version darum, in eine Stadt zu ziehen, die von Tieren bewohnt ist und mit ihnen zu interagieren. Statt in ein Dorf ziehen Spieler:innen in New Horizons in der Echtzeitsimulation auf eine Insel. Dort baut man dann durch Missionen und mit den Einheimischen ein blühendes Dorfleben auf. Es gibt aber viele Gründe, warum ihr auch in Games keine Fische angeln solltet.
Wo liegt das Problem?
Animal Crossing: New Horizons gilt als entspannende Spielerfahrung mit viel Charme, Herz und schönen Grafiken. Das wollen wir gar nicht abstreiten. Es geht nicht darum, Fiktion zu kritisieren, sondern über reale Themen aufzuklären, die sonst nicht die Plattform erhalten, die sie sollten. Denn: Obwohl unsere Ozeane vor dem Kollaps stehen, ist vielen Menschen trotz sehenswerter Dokus wie Seaspiracy noch immer nicht bewusst, welche Auswirkungen die Fischerei und die anhaltende Ausbeutung der Meere auf unseren Planeten haben. Daran haben auch Teilindustrien wie der Handel mit Fischen und anderen Meerestieren für Aquarien ihren Anteil.
Spiele wie Animal Crossing: New Horizons senden dabei eine falsche Botschaft: Denn auch Meerestiere wie Kraken oder Krebse sind fühlende Lebewesen mit Bedürfnissen, die ihrer natürlichen Umgebung nicht entrissen werden sollten. Übrigens: Wer das belächelt, hat noch immer nicht verstanden, dass auch Fische Schmerz, Leid und Freude empfinden und geschützt werden müssen. Abgesehen davon, dass es um das gesamte Ökosystem „Ozean“ geht, von dem auch unser aller Überleben maßgeblich abhängt.

Was gibt es alles für Meerestiere bei Animal Crossing: New Horizons?
Neben Fischen gibt es in dem Spiel zahlreiche andere Meerestiere zu finden. Zum Beispiel:
- Oktopusse
- Krabben
- Seesterne
- Anemonen
- Seeschnecken
- Verschiedene Muschelarten
- Schwämme
- Hummer
- Seeigel
- Garnelen und andere Krebstiere
- Würmer
- Quallen
- Aale und viele weitere
Insgesamt gibt es 40 Meerestiere, die in Animal Crossing: New Horizons aus ihrer natürlichen Umgebung eingefangen werden können.
Wie bekomme ich bei Animal Crossing Meerestiere?
Mit Taucheranzug und Schnorchel können Spieler:innen ihren Charakter auf Tauchgänge im Meer schicken. Unter Wasser tauchen dann die Meerestiere auf. Wie auch im echten Leben versuchen Fische und andere Tiere, vor dem Menschen zu flüchten. Die Aufgabe im Spiel ist es, die Tiere einzufangen, für jedes Meerestier gibt es Geld.
So wird Spielenden vermittelt, es sei normal, Tiere für den Profit aus ihrer natürlichen Umgebung zu entreißen und mit ihnen Geld zu verdienen. Es ist außerdem möglich, die gefangenen Meerestiere an das Museum zu „spenden“. Dort werden sie in einen Tank gesetzt und müssen in dem Aquarium leben.

Darum ist der weltweite Handel mit „Aquarienfischen“ Tierquälerei
Dokus wie „The Dark Hobby“ zeigen anschaulich, warum die Aquarienindustrie Tierquälerei bedeutet. Etwa 95 Prozent aller Rifffische in Zoohandlungen stammen aus dem Ozean und wurden eingefangen, um in Gefangenschaft weltweit oft über viele Zwischenhändler:innen weiterverkauft zu werden.
Für die Fische bedeutet das höchstes Leid, viele überleben die langwierigen Transporte gar nicht erst. Eine Fangquote gibt es zum Beispiel gar nicht erst und auch keinen Überblick darüber, wie viele Fische gefangen werden. Dazu kommt, dass viele Fische binnen eines Jahres an den Folgen von Unwissenheit und schlechter Haltung sterben.
Lasst diese Zahl einmal einsinken: Zu jedem Zeitpunkt, also auch genau jetzt, befinden sich mehr als 27 Millionen Fische in den Händen der Aquarienindustrie statt dort, wo sie hingehören: im Meer. Wir finden es schade und verwerflich, dass ein Spiel, das mehr Potential hätte, diese Tierausbeutung im Alltag normalisiert.
Niemals Tiere in Zoohandlungen kaufen – immer adoptieren!
Der erste Schritt zu weniger Tierleid ist immer, für oft unterschätzte Themen wie das Leid von Meerestieren in der Aquarienindustrie zu sensibilisieren. Spiele wie Animal Crossing: New Horizons wirken harmlos, vermitteln aber eine falsche Botschaft: Tierleid und Ausbeutung sollten niemals normalisiert werden.
Auch Fische sind empfindungsfähige Lebewesen, die ein Recht auf ihre Unversehrtheit haben. Wer Tiere in Zoohandlungen oder bei Züchter:innen kauft, unterstützt massives Tierleid. Pro Jahr werden Hunderttausende Tiere in Tierheimen abgegeben – bitte gebt diesen Tieren eine Chance und entscheidet euch immer für eine Adoption.