Antibiotika werden seit vielen Jahren bei Menschen und Tieren zur Bekämpfung bakterieller Erreger eingesetzt. Mit der Entdeckung seiner Wirkung brachte das Medikament Organismen, die an einer bakteriellen Krankheit litten, die Chance auf Heilung. Gleichzeitig jedoch bildet bei einer zu häufigen Aufnahme von Antibiotika sowohl der menschliche als auch der Organismus anderer Lebewesen sogenannte Resistenzen – also eine Widerstandsfähigkeit, wenn antibiotisch wirksame Mittel zu oft verabreicht werden.

Tonnenweise Einsatz von Antibiotika in landwirtschaftlicher Industrie
Allein in Deutschland werden jährlich mehrere hunderte Tonnen Antibiotika – hiervon viele Tonnen bei Tieren in der landwirtschaftlichen Industrie – in der Tiermedizin verabreicht. Dabei werden nicht nur einzelne Tiere gegen bei ihnen identifizierte Erreger behandelt, sondern teilweise prophylaktisch die gesamte Gruppe, auch wenn nur einzelne Tiere erkrankt sind.
Was sind Reserveantibiotika?
Unter den Antibiotika, die an Tiere in der Landwirtschaft vergeben werden, befinden sich auch Präparate, die in der Humanmedizin angewendet werden und sogar solche, die für den Menschen sogenannte Reserveantibiotika darstellen – also jene Antibiotika, die die letzte Rettung sein sollen, wenn andere Präparate zuvor aufgrund von Resistenzbildungen schon unwirksam waren.
Die unsachgemäße Gabe von Antibiotika ist gefährlich
Die Antibiotikaresistenz führt dazu, dass Tausende Menschen jedes Jahr an relativ einfachen bakteriellen Erkrankungen sterben, die normalerweise unkompliziert behandelt werden können. So sterben in der EU jährlich über 30.000 Menschen aufgrund resistenter Keime [1]. Die eigentliche Gefahr geht von den Keimen aus, denn durch die häufige und nicht immer fachgerechte Gabe mutieren sie und werden somit resistent gegen antibiotisch wirksame Substanzen.
Resistenzen in der Umwelt
Das Problem dehnt sich jedoch noch weiter aus und kann im schlimmsten Fall unkontrollierbar werden, wenn man bedenkt, dass auch in den Ausscheidungen der Tiere, der späteren Gülle, resistente Keime zu finden sind und damit unsere Felder gedüngt werden. Laut einer Studie, die im Jahr 2019 durchgeführt wurde, enthalten zwölf von 15 untersuchten Proben multiresistente Keime, davon wiesen zehn der zwölf Antibiotika-Wirkstoffe auf [2].
Was ihr dagegen tun könnt
Verzichtet auf den Konsum tierischer Produkte wie Milch, Eier und Fleisch. Wer vegan lebt, nimmt keine keimbelasteten Tierprodukte zu sich – und es gibt keine bessere Möglichkeit, den Tieren, der Umwelt und dem eigenen Körper Gutes zu tun.
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Quellen
[1] Robert Koch Institut: Neue Zahlen zu Krankheitslast und Todesfällen durch antibiotikaresistente Erreger in Europa, https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Antibiotikaresistenz/Uebersichtsbeitraege/AMR_Europa.html, (eingesehen am 28.01.2021)
[2] Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (2020): Tiermedizin: Antibiotikaabgabe sinkt erneut, https://www.bmel.de/SharedDocs/Meldungen/DE/Tiere/abgabe-antibiotika.html;jsessionid=7199800C32F2DEB39189BACBFC766E53.internet2842, (eingesehen am 28.01.2021)