Warum ein Tier einfach nur töten, wenn man es vorher noch ausführlich quälen kann? Beim Festival Toro Júbilo im spanischen Medinaceli (Kastilien) werden jedes Jahr Stiere angezündet. Die Besucher:innen feiern, wie das Tier qualvoll stirbt. Das Toro-Júbilo-Fest ist neben dem grausamen Stierkampf und dem Stierrennen in Pamplona nur eine weitere Form von vermeintlicher Tradition, die jedoch Tierquälerei ist und abgeschafft gehört.
Was ist das Toro-Jubilo-Festival?
Beim Toro-Júbilo-Festival handelt es sich um einen rund 400 Jahre alten Brauch, der auch heute noch trotz grausamer Tierquälerei im Namen der Tradition stattfindet. Jedes Jahr in der zweiten Novemberwoche werden dem „Toro de Fuego“, also dem „Feuerstier“ Pechfackeln auf dem Kopf befestigt, die anschließend in Flammen gesetzt werden. Wenn der Stier brennt, wird er von dem Holzpfahl, an dem er zumeist festgebunden ist, losgeschnitten und durch die Straßen gejagt.

Warum ist das Feuerstier-Festival Tierquälerei?
Meist muss der Stier in seiner Panik mehrere Stunden lang in Todesangst herumrennen, während brennende Pechklumpen auf seinen Kopf fallen und Haut, Haare und Augen verbrennen. Auch die Tonerde, die vor der Prozedur auf den Körper des Stieres aufgetragen wird, lindert die Schmerzen nicht. In den Hörnern der Tiere verlaufen Nervenbahnen, die das Feuer angreift. Schmilzt das Horninnere durch die große Hitze, fügt das den Tieren enorme Qualen zu. [1]
Bei dem verzweifelten Versuch, das Feuer zu löschen, rennen die brennenden Stiere immer wieder mit dem Kopf gegen Steinwände, Laternenpfähle und andere Gegenstände. Die getrockneten Tonklumpen, die das Tier schützen sollen, fallen ihm durch die panischen Bewegungen vom Körper.
Warum werden die Stiere angezündet?
Der grausame Brauch soll an die Vertreibung der Mauren aus Spanien vor etwa 400 Jahren erinnern. [2] Die Zuschauer:innen um das panische, leidende Tier johlen und feiern die Tierquälerei. Einige Tiere sterben schon während dieses Spektakels an ihren Verletzungen oder stressbedingtem Herzinfarkt. [3]
In ihrer panischen Angst zucken die Tiere teils so heftig in dem Versuch, das Feuer zu löschen, hin und her, dass sie sich selbst das Genick brechen können. [3] Denjenigen Stieren, die die Flammentortur überleben, wird die Kehle durchgeschnitten, nachdem das Feuer gelöscht ist. Dann wird das Fleisch des Stieres auf dem Festival als „Festmahl“ serviert.

Wieso ist das Fest noch nicht verboten?
Obwohl der Tiermissbrauch und die Qualen, die die Feuerstiere beim Toro Júbilo erleiden müssen, offensichtlich sind, verstecken sich die Organisator:innen hinter fadenscheinigen Begriffen wie „Tradition“. Damit wird das Tierleid auch vor Gericht legitimiert. Weil das Fest seit mehr als 400 Jahren stattfindet und seit 2002 als traditionelles Stierspektakel gilt, hat das Regionalparlament bisherige Verbotsanträge abgewiesen. [4] Das muss sich ändern, denn Tierquälerei ist keine Kultur!
Ihr wollt etwas dagegen tun?
Unterschreibt unsere Petition und fordert die Regierung der Provinz Soria auf, das grausame Toro-Júbilo-Fest zu verbieten.
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Quellen
[1] Focus (13.11.2017): Umstrittenes Volksfest in Spanien: Stiere mit brennenden Fackeln gequält und getötet, https://www.focus.de/panorama/welt/fest-in-medinaceli-umstrittenes-volksfest-in-spanien-stiere-mit-brennenden-fackeln-gequaelt-und-getoetet_id_7841060.html, (eingesehen am 08.07.2021)
[2] T-Online (21.09.2009): Unerwünschte Minderheit musste vor 400 Jahren gehen, https://www.t-online.de/nachrichten/wissen/geschichte/id_20021082/spanien-vertreibung-der-mauren-begann-vor-400-jahren.html, (eingesehen am 08.07.2021)
[3] HNA (16.11.2017): Tierquälerei bis zum Tod: Diese spanische Tradition ist mehr als grausam, https://www.hna.de/welt/toro-j-bilo-brennende-stier-grausame-tradition-in-spanien-zr-9367216.html, (eingesehen am 08.07.2021)
[4] Neue Westfälische Zeitung (13.11.2017): „Brennender Stier“ in Medinaceli – tausende Zuschauer jubeln, https://www.nw.de/nachrichten/panorama/21976428_Brennender-Stier-in-Medinaceli-tausende-Zuschauer-jubeln.html, (eingesehen am 08.07.2021)