Keine Tiere essen zu wollen, ist eine gute Entscheidung. Aber Tiere leiden und sterben nicht nur für die „Fleischproduktion“: Auch in der Milchindustrie werden Kühe grausam behandelt und ausgebeutet, und in der Eierindustrie leiden Hühner, weil sie Eier legen, die der Mensch für sich beansprucht. Egal, ob Käfig-, Boden- oder „Freiland“-Haltung: Jede Haltungsform in der Eierindustrie bedeutet für Hühner körperliche und seelische Qual. Meist werden Tausende Tiere auf engstem Raum in kargen, kotverdreckten Hallen eingesperrt, leiden unter Stress und Angst und werden häufig krank – auch in der Freiland- und Biohaltung. Nach einem kurzen, qualvollen Leben werden Millionen Hühner im Schlachthaus getötet. Wer nicht möchte, dass für sein Essen Tiere sterben, sollte sich gegen den Verzehr von Eiern entscheiden.
1. Tierquälerei – Hühner leiden in jeder Haltungsform
Vielen Verbrauchern ist nicht klar, dass Hühnern in der Eierindustrie nicht „nur“ die Eier weggenommen werden. Für Hühner bedeutet jede Haltungsform – egal ob Käfig-, Boden- oder „Freiland“-Haltung – körperliche und psychische Qual. Die Tiere werden zu Hunderten oder Tausenden auf engstem Raum gehalten; selbst in „Freiland“-Haltung haben die Hühner meist nur einen kargen Außenbereich und leben im Innenbereich auf kotverdreckten Böden. Die große Belegdichte und extreme Enge führen bei den sensiblen Tieren zu Stress und Angst. Oft kommt es unter den Hühnern zu Streitigkeiten, da sich mit so vielen Artgenossen keine natürliche Hackordnung bilden kann. Die Folgen reichen von gegenseitigem Federpicken bis hin zum Kannibalismus. Wer mit seiner Lebens- und Ernährungsweise ein Zeichen gegen die Ausbeutung und den Tod von Tieren setzen möchte, der sollte auch keine Eier konsumieren.

2. Hühner werden mit Mehl aus Schweinen ernährt
Bei Vegetariern käme wohl niemals ein Schnitzel auf den Teller – aber Rührei, Omelette, Eiernudeln oder Kuchen mit Eiern geht klar? Was skurril klingt, ist traurige Realität: Die Produktion von beiden „Produkten“ hängt nämlich nicht selten miteinander zusammen. Um die „Leistungsfähigkeit“ von Hühnern zu steigern, enthalten ihre Futtermittel unter anderem Tiermehl, beispielsweise von Schweinen. Auf diese Weise unterstützen sich die Industrien gegenseitig und maximieren ihre Gewinne. Hinter Eiern stecken also tatsächlich oft tote Schweine.
3. Hühner sterben in der Eierindustrie einen frühen Tod
Vielen Konsumenten ist außerdem nicht bewusst, dass die ausgebeuteten Hühner nur ein kurzes Leben haben. Die brutalen Haltungsbedingungen in der Eierindustrie und der zuchtbedingte Zwang, pro Jahr rund 300 Eier zu legen, laugt sie meist so sehr aus, dass sie nach rund anderthalb Jahren komplett „verbraucht“, also für Industrie nicht mehr profitabel, sind. Daher werden sie vor der Mauser, dem Gefiederwechsel, zum Schlachthof gebracht. Für viele Küken – hauptsächlich männliche – kommt der Tod noch schneller: Weil sie keine Eier legen können und deshalb für die Industrie wertlos sind, werden sie teilweise noch im Ei getötet, obwohl sie bereits ein Schmerzempfinden ausgebildet haben. Der Großteil wird über Wochen gemästet und dann im Schlachthaus getötet. Eier in Restaurants und verarbeiteten Produkten sind meist importiert, und damit ist das Vergasen der männlichen Küken weiterhin Bestandteil dieser Eier.

Ab 2022 sollen Betriebe in der Eierindustrie neue Verfahren zur Geschlechtsbestimmung der Küken im Ei anwenden, sodass männliche Küken gar nicht erst ausgebrütet werden. Das Problem: Ob ein Küken männlich oder weiblich ist, lässt sich erst nach 9 bis 14 Tagen im Ei erkennen – doch nach bisherigem Kenntnisstand sind Kükenembryos bereits ab dem 7. Tag schmerzempfindlich. Daher soll das Gesetz ab 2024 dahingehend verschärft werden, dass die männlichen Küken bereits vor dem siebten Bruttag aussortiert werden. [1] Bislang ist jedoch nicht abschließend geklärt, ob vor dem siebten Tag wirklich kein Schmerzempfinden besteht.
Letztendlich ändert die neue Regelung nichts am Grundproblem der Eierindustrie, denn Millionen Küken werden weiterhin wie Müll aussortiert. Neben den männlichen Küken werden in Fließbandarbeit auch Tiere aussortiert, die kurz vor dem Schlupf stehen oder krank und schwach sind. Auch sie werden massenweise vergast oder – wenn noch im Ei – geschreddert.
Auch die viel beworbenen sogenannten „Bruderhahn-Initiativen“ sind keine Lösung des Problems, denn sie gaukeln Verbrauchern vor, dass die Küken leben dürfen – tatsächlich werden jedoch auch die jungen Hähne nach wenigen Wochen Mast im Schlachthof getötet.
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Quellen
[1] ZEIT ONLINE (2021): Kükentöten wird ab 2022 verboten, https://www.zeit.de/politik/deutschland/2021-01/tierschutz-kueken-toeten-verbot-gesetzentwurf-bundeskabinett-agrarpolitik-landwirtschaft, (eingesehen am 29.01.2021)