Eselreiten auf Santorini – Tierquälerei im Urlaubsparadies

Die griechische Insel Santorini ist ein beliebtes Reiseziel. Doch neben Sonne, Entspannung & Kultur finden Touristen dort auch enormes Tierleid. Jetzt lesen!

12.Mai 2021

Santorini gehört zu den beliebtesten weltweiten Reisezielen. Eigentlich bezeichnet Santorini eine Inselgruppe im Ägäischen Meer, meist ist aber nur die Hauptinsel Thira gemeint – die anderen Inseln sind im Vergleich eher unbekannt. [1] Dass Santorini so beliebt ist, liegt an dem typischen Stadtbild, das von weißgekalkten Gebäuden geprägt ist. Auch das kristallklare Wasser und atemberaubende Sonnenuntergänge locken jedes Jahr Hunderttausende Urlauber auf die Insel. [2] Doch das touristische Santorini ist auch mit massivem Tierleid verbunden: Seit Jahren werden Esel und Maultiere gezwungen, mehrmals am Tag die rund 500 Stufen zwischen der Altstadt und dem Hafen von Firá hinauf- und hinabzulaufen, um Touristen zu transportieren.

Esel und Maultiere auf Santorini werden als „Touristentaxis“ missbraucht

Wer sich für eine Reise nach Santorini entscheidet, dem begegnet früher oder später auch die fragwürdige „Tradition“ des Eselreitens, die für die Tiere unvorstellbares Leid bedeutet.

Gefahr für Mensch und Tier auf den Stufen

Bereits auf den ersten Blick ist klar, dass von den steilen, rutschigen Stufen eine Gefahr für Tiere und Urlauber ausgeht. Die Esel und Maultiere werden gewaltsam zum Weiterlaufen gezwungen, sobald sie stehen bleiben. Wenn viel los ist, wird es auf den Treppen eng – geraten die Tiere dann noch in Panik, wird es gefährlich: 2015 wurde eine deutsche Urlauberin von einem Esel zu Fall gebracht und totgetrampelt. [3] In der prallen Sonne müssen die Maultiere und Esel viel zu schwere Lasten transportieren. Seit Herbst 2018 dürfen zwar offiziell keine Touristen mit mehr als 100 Kilo Körpergewicht oder über 20 Prozent des Körpergewichts der Tiere mehr auf den Eseln und Maultiere reiten [4] – doch die Eseltreiber vor Ort halten sich kaum an die neue Regelung.

Tiere sind der Hitze schutzlos ausgeliefert und leiden unter Wasser- und Nahrungsentzug

Immer wieder berichten Urlauber von Eseln und Maultieren, die angekettet ohne Zugang zu Wasser und Nahrung schutzlos der prallen Sonne ausgesetzt sind – Video-Beweise für diese Tierquälerei liegen vor.

Schlechte Haltungs- und Lebensbedingungen

Die Eseltreiber zwingen die sanftmütigen Tiere, von morgens bis abends Touristen auf ihrem Rücken zwischen dem Hafen und der Altstadt Firá hin- und herzutragen. Regelmäßig schlagen die Halter die Tiere mit harten Gegenständen, um sie voranzutreiben. Unerfahrene Reiter verletzen die Maultiere und Esel mit improvisierten „Reitutensilien“ – Esel mit offenen Wunden sind keine Seltenheit.

Wenn die Tiere keine Touristen transportieren müssen, sind sie meist in engen, verdreckten und dunklen Unterschlüpfen untergebracht – normalerweise gut versteckt vor den Blicken der Urlauber. Auf diese Weise verbringen meist mehrere Tiere zusammengepfercht die Nacht, ohne sich von den Anstrengungen des Tages richtig erholen zu können.

3 weitere Gründe, warum das Eselreiten auf Santorini keine gute Idee ist

1. Profit geht bei den Eseltreibern über alles

Auch mit zahlenden Urlaubern gehen die Eseltreiber rücksichtslos und häufig unverschämt um. Mehrfach konnten Augenzeugen von PETA beobachten, dass Touristen, die auf den Eseln und Maultieren in die Stadt ritten, angebrüllt oder beschimpft wurden. Sobald sie das Geld einkassiert haben, ist den Tierhaltern egal, was mit den Urlaubern auf dem Rücken der Tiere passiert. Videoaufnahmen zeigen außerdem, wie Eseltreiber ihre Gäste vorzeitig von den Eseln und Maultieren herunterziehen und die Tour beenden.

2. Es gibt tierleidfreie Alternativen

Der Hafen und die Altstadt sind mit einer Seilbahn verbunden, die nur etwa 50 Meter entfernt ist. Außerdem kann jeder, der gut zu Fuß ist oder nachempfinden möchte, wie sich die Esel und Maultiere fühlen, die über 500 Stufen selbst laufen.

3. Risiko für Zecken- und Parasitenbefall

Einige Esel und Maultiere sind von Zecken und Parasiten befallen. Bei Kontakt zu den Tieren können diese auch auf Menschen übertragen werden. Häufig befinden sich Zecken in der Bauchregion der Esel und Maultiere – daher sind besonders Urlauber gefährdet, die auf den Tieren reiten. Zecken können Krankheiten wie Borreliose übertragen, die auch für den Menschen gefährlich sein können.

Ihr wollt wissen, wie ihr Tierquälerei im Urlaub erkennt? Hier findet ihr Infos dazu, worauf ihr achten solltet, um auf Reisen keine Tierqual-Attraktionen zu unterstützen.

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Warum Pferde nichts im Karneval zu suchen haben

Wenn Pferde bei Faschingsumzügen auflaufen müssen, ist das Tierquälerei. Setzt euch für ein Verbot von Pferden im Karneval ein!

12.Mai 2021

Karneval, Fasching, Fasnacht – die fünfte Jahreszeit bedeutet für viele Menschen vor allem das: fliegender Süßkram, jede Menge Lärm, Menschenmassen und Alkohol. Eine riesige Party für manche, für andere der absolute Albtraum. Wir Menschen können uns zuhause verkriechen, wenn wir darauf keine Lust haben. Für Pferde ist das aber nichts als purer Stress, ohne Chance, dem Chaos entkommen zu können.

Pferde werden – aus „Tradition“ – unter Zwang mit klimperndem Behang vor Kutschen und Wagen gespannt oder gezwungen, verkleidete Menschen durch die johlende Menge zu tragen. Für diejenigen, die genauer hinsehen, ist ganz klar: Pferde haben im Karneval nichts zu suchen, denn das ist nichts anderes als Tierquälerei. Es muss endlich ein Verbot für Pferde im Karneval geben!

Mit Betäubungsmitteln, Gewalt und Zwang durch die Menge

Damit Pferde die hohe Belastung überhaupt aushalten, bekommen viele vorher Betäubungsmittel verabreicht. Andere werden einfach mit Gewalt durch die vollen Gassen gezerrt. Weil Pferde schreckhafte Fluchttiere sind, die im Tumult in Panik geraten, kommt es während Faschingsumzügen immer wieder zu Unfällen, bei denen Menschen und Tiere verletzt werden.

In mehreren Städten ist es deshalb schon verboten, Pferde im Fasching einzusetzen. Andere, wie die Karnevalshochburg Köln, erlauben es immer noch. Szenen wie bei dem schweren Unfall am Rosenmontagsunfall 2018 in Köln zeigen aber, warum ein Verbot von Pferden im Karneval dringend notwendig ist. [1] Zwei vor eine Kutsche gespannte Pferde waren in Panik geraten und in einen Tribünenwagen gelaufen. Der Grund war vermutlich eine Bierflasche, die ein Besucher nach Augenzeugenberichten auf die Tiere geworfen hatte. Vier Menschen wurden dabei verletzt, für die Tiere muss das Erlebte traumatisch gewesen sein. Das Verfahren von damals wurde eingestellt, trotzdem ist es noch immer nicht verboten, dass Pferde bei Faschingsumzügen eingesetzt werden. Dagegen könnt ihr zusammen mit uns aktiv werden!

Setzt euch für ein Verbot von Pferden bei Karnevalsumzügen ein!

Wenn ihr nicht wollt, dass noch mehr Tiere und Menschen zu Schaden kommen, schreibt den Oberbürgermeistern eurer Städte und appelliert an sie, Pferde bei Karnevalszügen nicht mehr zuzulassen. Oder kommt ins PETA ZWEI-Streetteam und nehmt, wann immer es bei euch geht, an wichtigen Demos teil, um den Tieren eure Stimme zu schenken!