Besonders Angler kommen gerne mit dem Argument um die Ecke, Fische hätten kein Schmerzempfinden. Verwirrend ist auch, dass es Leute gibt, die sich als „Vegetarier“ bezeichnen, aber weiterhin Fische essen. Was fühlen Fische denn nun wirklich, wenn sie erschlagen und ausgenommen werden?

Fakt: Fische fühlen Schmerzen
Die Annahme, Fische würden weniger fühlen als wir, ist falsch. Sie haben ein komplexes Nervensystem, und auch ihr Schmerzsystem ist mit unserem vergleichbar [1].Studien zeigen immer wieder, dass Fische ihr Verhalten ändern, um Schmerzen zu vermeiden. Sie verzichten zum Beispiel tagelang auf Nahrung, wenn es die nur in dem Bereich eines Aquariums gibt, in dem sie gleichzeitig Stromschläge abbekommen. [2]. Andere Studien zeigen, dass sie gezielt Teile des Beckens aufsuchen, in denen Schmerzmittel im Wasser gelöst sind, wenn ihnen vorher Schmerzen zugefügt wurden [3].
Was hat der Speziesismus damit zu tun?
Die Vorstellung, dass es weniger schlimm sei, Fische zu quälen, als beispielsweise Katzen oder Hunde, hat mal wieder mit dem Speziesismus zu tun: Menschen sprechen verschiedenen Tieren ziemlich willkürlich verschiedene Eigenschaften zu und behandeln sie deshalb unterschiedlich. Fische können nicht vor Schmerzen schreien, deshalb fällt es leicht, ihre Schmerzen zu ignorieren. Und weil sie anders als etwa Menschen keinen Neocortex im Gehirn besitzen, über den bei uns das Schmerzempfinden gesteuert wird, übersieht man einfach, dass ihr Schmerzzentrum in anderen Körperregionen sitzt [4].
Dabei muss man sich eigentlich nur mal mit Fischen beschäftigen, um zu merken, wie klug und sensibel sie sind – das ist viel sinnvoller und richtiger als Tierversuche. Manche von ihnen lassen sich gerne streicheln, andere sind ängstlicher. Und einem Fisch, der am Angelhaken zappelt, geht es ganz offensichtlich nicht gut, auch wenn Angler gerne etwas anderes behaupten.
Diese Fischalternativen tun übrigens niemandem weh.
Hinweis: PETA lehnt Tierversuche konsequent ab. Die oben genannten Studien mit Fischen sind jedoch bereits vorhanden und liefern den wissenschaftlichen Beweis für die Verhaltensweisen der Tiere. Auch wenn für diesen Nachweis möglicherweise Tiere leiden mussten, müssen die Ergebnisse öffentlich gemacht werden, denn sie zeigen, wie faszinierend Fische sind und dass ihr Fleisch nicht auf unserem Teller landen sollte.
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Quellen
[1] Sneddon, Lynne U. (2019): Evolution of nociception and pain: evidence from fish models. In: Philosophical Transactions of the Royal Society B. London: The Royal Society
[2] Sneddon, Lynne U. (2003): The Evidence for Pain in Fish: The Use ofMorphine as an Analgesic. Applied Animal Behaviour Science, 83(2),153-162.
[3] Sneddon, Lynne U. (2012): Clinical anesthesia and analgesia in fish. Journal of Exotic Pet Medicine, 21(1), 32-43.
[4] Braithwaite, Victoria A. (2006): Cognitive Ability in Fish. Behavior and Physiology of Fish. San Diego: Elsevier Academic Press