Warum eine Fleischsteuer längst überfällig ist

In Deutschland werden Alkohol, Zigaretten und Mineralöl höher besteuert, Fleisch und tierische Produkte aber nicht. Wir erklären, warum sich das ändern sollte.

07.Sep 2016

Tierische Produkte belasten die Umwelt

Die industrielle Tierhaltung verursacht mehr Treibhausgas-Emissionen als alle Flugzeuge, Autos und Schiffe zusammen. Für den Anbau von Futtermitteln für die Tiere in der Fleischindustrie werden riesige Regenwald-Flächen gerodet und unfassbare Wassermengen verschwendet. Die industrielle Tierhaltung ist mitverantwortlich für die Klimaerwärmung, für Naturkatastrophen und ein Hauptgrund für die Wasserverschmutzung.

Fleisch gefährdet die Gesundheit

Übermäßiger Fleischkonsum erhöht das Risiko für Krebs, Adipositas, Herzerkrankungen, Schlaganfälle und Bluthochdruck. Das schadet nicht nur den Leuten, die unter diesen Krankheiten leiden, sondern dem gesamten Gesundheitssystem. Genau deshalb gibt es eben auch Steuern auf Alkohol und Zigaretten.

Die industrielle Tierhaltung trägt eine Mitschuld am Welthunger

Zur Erzeugung von einem Kilo Fleisch müssen bis zu 16 Kilo Nahrungsmittel an Tiere verfüttert werden. Statt diese Lebensmittel erst durch Tiere zu jagen, könnte man damit direkt viel mehr Menschen ernähren. Außerdem verbraucht dieser Umweg riesige Anbauflächen, die sich besser nutzen ließen.

Ihr habt genug davon? Unser Veganstart steht schon bereit.

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Diese Dinge sind nicht immer vegan

Die Industrie schafft es immer wieder, Tierprodukte auch da unterzubringen, wo man sie nie vermuten würde. Hier solltet ihr besonders die Augen offenhalten.

Foto: Jakob Owens
07.Sep 2016

Saft

Auch 100-prozentiger Fruchtsaft ist nicht zwangsläufig vegan. Viele Säfte werden mit Gelatine geklärt, was auf der Packung nicht vermerkt sein muss. Sicher sein kann man sich nur bei ausdrücklich als vegan gekennzeichneten Säften, indem man selbst beim Hersteller nachfragt oder in unseren Einkaufsguide schaut.

Wein

Wein wird aus Traubensaft gemacht, siehe oben. Auch hier gibt es vegane Alternativen.

Chips

„Aromen“ klingt immer so harmlos, kann aber alle möglichen Tierbestandteile enthalten. Auch in Chips, die einfach nur nach Paprika oder scharfen Gewürzen schmecken sollen, können zum Beispiel Stoffe aus Schweineborsten oder Wild stecken. Ein Glück, dass es mehr als genug vegane Alternativen gibt.

Pinsel

Sich mit Tierhaaren zu schminken ist leider ziemlich verbreitet, denn sowohl günstige als auch höherpreisige Kosmetikmarken binden ihre Pinsel oft aus Naturborsten. Meist ist immerhin gekennzeichnet, woraus die Pinsel bestehen, sodass man sich für die synthetischen Haare entscheiden kann.

Foto: Alex Jones

Margarine

Pflanzenfett, sollte man meinen. Leider stecken in Margarine aber oft Milchbestandteile oder tierische Vitaminzusätze. Mit dem Veganklassiker Alsan und den anderen Alternativen im Einkaufsguide ist alles safe.

Kondome

Was an Gummi nicht vegan sein soll? Die meisten Kondome bestehen aus Latex, und das wird mithilfe des Milchbestandteils Kasein hergestellt. Wer beim Sex nicht an Babykühe denken will, findet vegane Alternativen zum Beispiel bei Einhorn und Glyde.

Analogfotos

Und schon wieder Gelatine. Der Schleim aus Tierknochen, Haut und Sehnen bringt als Kleber die Fotos aufs Fotopapier. Dann doch lieber einfach digital fotografieren.

Paintball-Kugeln

Apropos Gelatine: Die Farbkugeln, mit denen man beim Paintball aufeinander schießt, bestehen aus einer Gelatinehülle, die mit einer gefärbten Masse gefüllt sind und beim Aufprall platzen. Der Inhalt enthält meist Fischöl, und auch an veganen Hüllen arbeiten Hersteller aber noch.

Nur noch mal der Vollständigkeit halber: Das alles heißt nicht, dass es schwierig oder unmöglich ist, vegan zu sein, sondern eher, dass viele Hersteller immer noch nicht begriffen haben, was klar geht und was nicht. Am besten zeigt man ihnen das mit Produktanfragen und indem man sein Geld in vegane Alternativen steckt.