7 Gründe, warum Stierkämpfe verboten werden sollten

Tausende Stiere werden jedes Jahr im Namen der Tradition getötet. Hier sind nur ein paar Gründe, warum Stierkämpfe abgeschafft gehören.

Foto: JMcArthur
20.Jul 2021

Weil es den Brauch schon seit mehr als 200 Jahren gibt, gelten Stierkämpfe in Spanien und anderen Ländern wie Frankreich und Portugal als Tradition. Am Ende sind die vermeintlich kulturreichen Abläufe in der Arena aber nur eins: die brutale, einstudierte Tötung extra gezüchteter Stiere. Darum muss die Tierquälerei zur Unterhaltung zahlender Zuschauer:innen endlich ganz aufhören.

1. Blutige Stierkämpfe nur noch Tourismusattraktion

Laut einer Gallup-Umfrage sprechen sich 76 Prozent der Spanier gegen den Stierkampf aus. Umso schlimmer, dass vor allem Steuergelder (auch aus Deutschland) und zahlende Tourist:innen dieses blutige Geschäft am Laufen halten. Im Schnitt sterben jedes Jahr schätzungsweise mehrere Tausend sogenannte Kampfstiere für nichts weiter als „Touri-Unterhaltung“. [1]

2. Stiere leiden vor und während des Kampfes

Die Stiere werden vor den Kämpfen oft in dunklen, engen Verschlägen gehalten. Das grelle Sonnenlicht soll die Tiere zusätzlich anstacheln, sobald sie dann in die Arena gelassen werden. Außerdem ist die Stierkampfarena absichtlich so aufgebaut, dass die Tiere die Orientierung verlieren und nicht zurück in Richtung Stall laufen. Während des Kampfes rammen die sogenannten Picadores (Matadore zu Pferd) ihnen Lanzen in die Nackenmuskulatur. Das hat einen Zweck: So können die Tiere ihren Kopf nicht mehr heben, werden durch den Blutverlust immer schwächer und der Matador hat es leichter, sie zu töten.

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3. Auch Pferde werden bei Stierkämpfen tödlich verletzt

Für Stierkämpfe werden auch – meist ältere – Pferde missbraucht, auf denen die Picadores in der Arena reiten. Die oft ehemaligen Rennpferde bekommen Augenbinden, um sie ruhigzustellen, während die Reiter die Stiere von oben herab aufspießen und verletzen. Immer wieder kommt es vor, dass auch Pferde von den Hörnern oder Lanzen erwischt werden, stürzen und schwere, bis hin zu tödlichen Verletzungen davontragen. Im Stillen, abseits der Augen der Zuschauer:innen, werden die Pferde dann getötet. [2]

4. Stiere sterben langsam und qualvoll

Während des Kampfes brechen die Stiere irgendwann aufgrund von Schmerzen und Blutverlust geschwächt zusammen. Der Matador sticht dann immer wieder mit einem scharfen Messer auf das Tier ein und versucht, die Halsschlagader zu durchtrennen, um den Stier so zu töten. Oft gehen die Stiche daneben und durchbohren stattdessen die Lungen und andere Organe. [3]

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5. Grausame Qualen auch nach dem Kampf

Nicht immer sterben die Stiere während des Kampfes: Nach dem Kampf werden die Tiere teilweise noch bei vollem Bewusstsein mit Gabelstaplern aus der Arena gezogen. Obwohl sich die Stiere zu dem Zeitpunkt schon in einem qualvollen Todeskampf befinden, wird ihnen anschließend die Kehle aufgeschnitten und man lässt sie langsam ausbluten.

6. Die Kämpfe sind auch für Menschen gefährlich

Bei den grausamen Kämpfen sterben aber nicht nur Tiere. Immer wieder kommt es vor, dass auch die Matadore schwer verletzt oder gar getötet werden. Auch Zuschauer:innen sind in Gefahr: 2019 sprang ein Stier bei einem verzweifelten Fluchtversuch auf die Tribüne. Unter dem immensen Stresseinfluss verletzte das verstörte Tier 19 Personen auf den Zuschauerrängen. [4]

7. Grausames Volksfest in Pamplona

Kampfstiere werden aber auch zu anderen tierquälerischen „touristischen Attraktionen“ missbraucht: Bei dem jährlichen Stierrennen "San Fermín" werden die verängstigten Stiere von grölenden Menschenmassen durch die Straßen von Pamplona getrieben. Häufig brechen sich die Tiere in den engen, rutschigen Gassen die Knochen oder ziehen sich andere schmerzhafte Verletzungen zu. Zum Schluss werden sie in der Stierkampfarena abgeschlachtet.

Was könnt ihr gegen Stierkämpfe tun?

Manche Reiseveranstalter bieten noch immer Ausflüge zu Stierkämpfen oder Stierrennen an. Wenn ihr auf so etwas stoßt, schreibt den Unternehmen beispielsweise eine Mail oder über deren Social-Media-Kanäle. Weist sie auf die Grausamkeit hin und bittet darum, diese Veranstaltungen aus dem Angebot zu nehmen. Ihr seid schon im Urlaub? So erkennt ihr Tierquälerei auf Reisen.

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5 Tipps, wie ihr Tierquälerei im Urlaub erkennen könnt

In vielen Urlaubsländern locken Angebote mit Tieren – oft hängen diese Attraktionen aber mit Tierleid zusammen. Erfahrt hier mehr dazu!

20.Jul 2021

In vielen Urlaubsregionen werden touristische Attraktionen angeboten, die die Reise unvergesslich machen sollen. Oft werden Tiere eingesetzt, mit denen Anbieter möglichst viel Geld machen wollen – aus Profitgründen rückt das Wohl der Tiere dabei in den Hintergrund. Erfahrt hier, worauf ihr im Urlaub achten solltet, um keine tierquälerischen Angebote zu unterstützen.

1. But first let me … think about that selfie

Klar, ein Selfie mit exotischen Tieren wie Koalas, Schlangen oder Affen bringt garantiert viele Likes auf Instagram – aber bevor ihr den Selfiestick ausfahrt, solltet ihr erstmal nachdenken. Anders als wir Menschen posieren Tiger, Löwe und Co. nämlich nicht gerne für Fotos. Die Tiere werden oftmals nur für Fotoshootings in Gefangenschaft gehalten und teilweise sogar mit Medikamenten ruhiggestellt. Abgesehen von dem grundsätzlichen Verletzungsrisiko können Krankheiten zudem von Besucher:innen auf das Tier – oder vom Tier auf Menschen – übertragen werden. Zeigt ein Herz für Tiere und sammelt lieber mit schönen Landschaftsbildern Herzchen auf Instagram.

2. Das Glück der Erde … liegt nicht auf dem Rücken einer Wildtier-Herde

Egal ob Elefanten in Asien, Kamele in Ägypten, Esel auf Santorini und in der Türkei oder Strauße in Afrika – reiten solltet ihr sie alle nicht. Elefantenbabys werden sehr früh von ihren Müttern getrennt und so gewaltsam „trainiert“, bis sie dem Menschen gehorchen. Den Elefanten wird dabei mit Stöcken, die mit spitzen Metallhaken besetzt sind, auf empfindliche Körperteile geschlagen.

3. Meidet Angebote, bei denen Tiere zu Auftritten gezwungen werden

Verwechselt Tiere nicht mit Animateure:innen und sucht euch Abenteuer, für die keine Tiere gefangen gehalten und zu unnatürlichem Verhalten gezwungen werden. Macht einen weiten Bogen um ZoosZirkusse, Tierparks und Tierfarmen, Delfinarien, Rodeos, Stierkämpfe, Hahnenkämpfe, Stierrennen, Pferdekutschen, Orang-Utan-Boxen und Tiertheater.

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4. Scheinbarer Tierschutz in Auffangstationen & Co. – so erkennt ihr seriöse Anbieter

Einrichtungen mit Namen wie „Animal Sanctuary“, „Koala-Krankenhaus“ oder „Elefanten-Waisenhaus“ klingen im ersten Moment nach einer tollen Sache. Leider werden diese Begriffe sehr oft missbraucht, um Besucher:innen anzulocken. Die Rettung von Tieren steht dabei weniger im Vordergrund. Die Tiere werden oft eingefangen oder gezüchtet, denn vor allem Jungtiere sind bei Tourist:innen sehr beliebt. Die Haltung ist meist mangelhaft. Seriöse Auffangstationen für verwaiste oder kranke Wildtiere können einen wichtigen Beitrag zum Tier- und Artenschutz leisten.

So erkennt ihr seriöse Auffangstationen:

  • Das Wohl der Tiere hat oberste Priorität: Es findet keine Zucht statt und die Tiere werden, sofern möglich, ausgewildert, sobald sie wieder fit sind.
  • Seriöse Einrichtungen bieten keine Tiervorführungen und keinen direkten Kontakt zum Tier an.
  • Die Gehege sind naturnah, groß und allein auf das Wohlbefinden der tierischen Gäste ausgerichtet.

5. Erst denken, dann kaufen: Viele Souvenirs sind mit Tierleid verbunden

Souvenirverkäufer:innen gehören zum Sommerurlaub wie Badehose und Sonnenbrand. Neben dem typischen Kitsch ist häufig auch mehr oder weniger verstecktes Tierleid im Angebot. Macht daher beim Mitbringsel-Shopping die Augen auf und achtet auf Schnitzereien aus Elfenbein, Horn, Knochen oder Zähnen, Produkte aus Schildkrötenpanzer, LederPelz, Schneckenhäusern, Muscheln, Korallen oder Seepferdchen und traditionelle asiatische Medizin, die tierische Bestandteile enthält. Auch beim Thema Kopi Luwak solltet ihr euch im Klaren sein, dass es sich bei der sogenannten Kaffeespezialität um Tierquälerei in Bohnenform handelt. Wenn ihr unbedingt etwas kaufen wollt, das in eurem Schrank verstaubt oder euren Eltern zeigen soll, dass ihr auch im Urlaub an sie denkt, dann entscheidet euch bitte für tierfreundliche Souvenirs.

So könnt ihr Tieren im Urlaub außerdem helfen

Auf Reisen wird man immer wieder mit Tierleid konfrontiert. Wenn ihr im Strandurlaub Tieren helfen möchtet, ist es wichtig, dass ihr bei Spaziergängen vorsichtig und aufmerksam seid, keine Muscheln sammelt und keine Tiere aus dem Wasser mitnehmt.