Würdet ihr Hunde angeln? Warum Fischen grausam ist!
Wart ihr schon mal Hunde angeln? Das ist genauso wie Fischen. Warum Fische beim Angeln genauso leiden, wie Hunde es würden, lest ihr hier.
08.Apr 2021
Für manche Menschen ist Angeln ein Hobby. Dabei empfinden Fische Schmerzen, wenn ihnen ein scharfer Haken in den Mund gejagt wird oder sie zu Tausenden in riesigen Netzen zerquetscht werden. Wer sich also noch immer fragt, warum es nicht okay ist, fischen zu gehen, sollte sich mal überlegen, warum es genauso falsch ist, Hunde zu angeln. Denn der Unterschied existiert nur im Kopf.
Wart ihr schon einmal „hunden“?
Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, euch an den Rand einer Hundewiese zu legen, Fleischbällchen an einer Schnur zu befestigen, diese in die Mitte der Wiese zu werfen und dann zu warten, „bis einer anbeißt“? Aber was heißt „einer“? Natürlich ein Hund. Denn wir sind unterwegs, um „hunden“ zu gehen. Wenn es nun soweit ist, und ein Hund freudig in euren ausgeworfenen Köder beißt, zieht ihr ganz einfach die Schnur zu euch und schon habt ihr eure „Beute gehundet“. Würdet ihr vorgehen, wie beim Angeln von Fischen, würdet ihr dem eingefangenen Hund jetzt auf den Kopf hauen, um ihn zu betäuben und ihn dann mit einem Messerstich töten? Wenn ihr dabei ungeübt seid, ist er nicht gut betäubt und leidet deutlich mehr.
Gruppenhunden ist auch eine Möglichkeit
Oder ihr schließt euch mit Freunden zusammen und geht mit ihnen in einer Gruppe „hunden“: Macht doch sicher Spaß, gemeinsam ein riesiges Netz durch den Park zu ziehen und alle Hunde, die sich darin verheddern, so lange unter Wasser zu drücken, bis sie keine Luft mehr bekommen. Vielleicht zerquetschen sie sich auch gegenseitig. Danach gibt es die Möglichkeit, die „gehundeten“ Tiere zu essen – oder ihr überlasst sie einfach angeschlagen und in Todesangst sich selbst. Klingt total fair für die gefangenen Tiere, oder?
Fische fühlen Schmerz genauso wie Hunde und Menschen
Die einfache Antwort: Nein. Denn das geschilderte Szenario klingt nicht nur grausam, absurd und furchtbar, genau das ist es auch. Kein Mensch mit Anstand und Mitgefühl würde jemals „hunden“ gehen. Die Frage ist: Warum gehen Menschen dann fischen oder denken, Angeln würde Spaß machen? Egal, ob kommerzielle Fischerei oder „Sportangeln“: Es ist in jedem Fall Tierquälerei, wenn Menschen Fische aus dem Wasser ziehen, sie erschlagen oder einfach an der Luft ersticken lassen. Bei Fischen verhält es sich genauso, wie oben mit Hunden beschrieben. Trotzdem unterscheiden viele Menschen zwischen den beiden Tiergruppen. Aber warum? Nur, weil Fische nicht bellen und wir nicht mit ihnen kuscheln können?
Lebewesen nach ihrer Spezies zu unterscheiden, ist falsch
Fische fühlen Schmerzen genauso wie Hunde, Katzen, Hühner, Rinder und alle anderen Tiere – und damit auch wie wir Menschen. Sie alle wollen nicht getötet werden, nur weil viele Menschen gierig nach Burgern oder Fischstäbchen sind. Trotzdem unterteilen viele Menschen Tiere nach ihrem reinen Nutzwert – Schweine und Hühner werden auf grausame Weise für Eier und Fleisch getötet, Hunde und Katzen werden gestreichelt und mit Fürsorge überschüttet. Absurd, oder? Das Prinzip hinter diesem ungerechten Denkmuster nennt sich Speziesismus: Wer es moralisch falsch findet, eine Tierart zu quälen, eine andere Art aber ganz selbstverständlich zu unterstützen, hat zum Glück jederzeit die Möglichkeit, seine Einstellung zu überdenken und sein Handeln zu ändern. Denn alle Tiere haben ein Recht, zu leben!
So rettet ihr Fischen das Leben
Ihr wollt gerne vegan werden, aber euch fehlen noch die letzten Impulse? Dann meldet euch jetzt zu unserem Veganstart-Programm an und sichert euch gratis mehr als 30 Tage leckere Rezepte, wichtige Infos und nützliche Tipps zum veganen Lifestyle! Jetzt kostenlos die Veganstart-App runterladen und vegan durchstarten!
Die Lederproduktion hat extreme Folgen für unser Klima & die Umwelt. Lest hier, warum veganes Leder – selbst Kunstleder – nicht nur für die Tiere besser ist!
08.Apr 2021
Mittlerweile gibt es viele Lederalternativen, für die kein Tier leiden musste. Wenn von veganem Leder die Rede ist, wird oft Kunstleder auf Erdölbasis kritisiert, weil es angeblich nicht nachhaltig und umweltschädlich hergestellt wird. Dabei wird meist nicht berücksichtigt, wie viele pflanzenbasierte Lederalternativen es inzwischen gibt und dass selbst synthetisches Leder eine viel bessere Klimabilanz hat als tierisches Leder. Aber egal, ob Kunst- oder Pflanzenleder: Für keine vegane Lederalternative werden Tiere ausgebeutet und qualvoll getötet.
So zerstört Leder die Umwelt
Für die Produktion von Fleisch und den Anbau von Soja als Tiernahrung werden unvorstellbar große Flächen tropischer Regenwälder zerstört – doch auch die Nachfrage nach Schuhen, Gürteln und Handtaschen treibt die Regenwaldzerstörung voran. [1] Jede Minute wird eine Fläche so groß wie drei Fußballfelder abgeholzt. [2] Das hat drastische Konsequenzen für das Weltklima: Lange war der Amazonas-Regenwald ein Ort, der den menschlichen CO2-Ausstoß ausgeglichen hat. Neuere Studien zeigen jedoch, dass die Zerstörung des Regenwalds so weit fortgeschritten ist, dass er diese Fähigkeit verloren hat und nun höchstwahrscheinlich zur Erwärmung des Planeten beiträgt. [3] Die Regenwaldzerstörung ist jedoch nicht nur extrem klimaschädlich, sondern es sterben auch zahlreiche – auch bisher unentdeckte – Tier- und Pflanzenarten für immer aus.
Die Lederproduktion trägt in großen Teilen zur Zerstörung des Amazonasgebiets bei: 2009 kam raus, dass Rinderhalter geschützte Bereiche des brasilianischen Regenwalds illegal gerodet haben; alle 18 Sekunden wurde dadurch ein Hektar Wald für Rinderfarmen zerstört. Über undurchsichtige Lieferketten landete das Leder dieser Anbieter dann bei den großen Modemarken und Einzelhändlern. [1]
Beim Shoppen wissen leider die wenigsten Käufer, woher das Leder stammt, ob Regenwälder für die Produktion zerstört wurden und ob das Leder entsprechend gelabelt ist.
Giftige Gerbung mit Chrom, Blei & Co.
Die giftigste Phase bei der Lederverarbeitung ist die Gerbung: Die Häute werden meistens in Fässern mit Wasser, Chromsalzen und Gerbstoffen übergossen, um sie stabiler und weicher zu machen und farbechtes Leder zu erhalten. Wenn bei der Verarbeitung veraltete Techniken zum Einsatz kommen oder unsauber gearbeitet wird, kann noch vor der Fertigung eine krebserregende Form von Chrom entstehen. In Entwicklungsländern fließen die teilweise mit Chrom, Blei, Arsen und Säuren belasteten Abwässer direkt in Flüsse und verunreinigen das Grund- und somit auch das Trinkwasser sowie den Lebensraum zahlreicher Tiere. Der Kontakt zu diesen Chemikalien kann unter anderem zu gereizten Atemwegen und Augen, Hautreaktionen, Nieren- und Leberschäden und Krebserkrankungen führen. [4, 5]
Higg-Index zeigt, dass Leder nicht nachhaltig ist
Der Higg-Index zeigt an, wie nachhaltig bzw. umweltschädlich die Herstellung eines Produkts ist: So gut wie alle Lederarten weisen einen Indexwert von 159 auf – im Vergleich dazu liegt Polyester bei 44 und Baumwolle bei 98. Dass Leder einen so hohen Indexwert hat, liegt an den Auswirkungen auf das Klima, dem extremen Wasserverbrauch und der enormen Wasserverschmutzung.
Wie nachhaltig ist Kunstleder?
Die gängigste Alternative zu tierischem Leder ist Kunstleder bzw. synthetisches Leder. [3] Kritiker argumentieren, dass Kunstleder aus Plastik besteht und somit bei der Herstellung Öl verwendet wird. Plastik baut sich schlecht ab und kann zu negativen Umweltauswirkungen führen. [6] Bei dieser – berechtigten – Kritik sollte man trotzdem nicht vergessen, dass auch die Produktion von tierischem Leder enorme negative Auswirkungen auf unseren Planeten hat: Klimawandel, Artensterben und Schädigung der Gesundheit von Mensch und Tier. All das wird durch die Tierhaltung und den Gerbungsprozess gefördert.
Kunstleder als Alternative für tierisches Leder
Die negativen Folgen von tierischem Leder werden auch durch den Higg-Index deutlich. Nach diesem Index hat nämlich selbst synthetisches Leder immer noch einen geringeren Einfluss auf den Klimawandel und ist mit weniger Umweltverschmutzung verbunden als Leder aus Tierhäuten. Bis pflanzliches Leder massenhaft hergestellt werden kann, ist Kunstleder eine vergleichsweise gute ökologische Alternative zu tierischem Leder. Um seinen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern, kann man beim Kauf von veganem Leder auf recycelte Materialien achten – zum Beispiel auf rPET, also recyceltes PET. [7, 8] Aktuell arbeiten viele internationale Unternehmen an solchen nachhaltigen Lösungen, um Leder und Wildleder aus recyceltem Polyester zu imitieren. [7]
Oftmals achten vegane Modelabels bei der Herstellung ihrer Produkte auf ökologische und soziale Aspekte – und treiben umweltfreundliche Innovationen unter Berücksichtigung nachhaltiger und ethischer Aspekte voran.
Ananasleder besteht aus den Fasern von Ananaspalmenblättern und ist ein reißfestes, atmungsaktives und besonders weiches veganes Leder. Die Produktion ist besonders nachhaltig, da die Ananasblätter ein Nebenprodukt der Landwirtschaft sind und sonst im Müll landen würden. Ananasleder eignet sich für Schuhe, Accessoires und Möbel.
Eine besonders nachhaltige Lösung ist Kakteenleder: Das Produkt kommt ohne Kunststoffe aus, der Nopal-Kaktus benötigt nur wenig Wasser und kann in vielen Regionen Mexikos angebaut werden. Weil Kakteenleder besonders atmungsaktiv und robust ist, können Kleidung, Gürtel und Portemonnaies aus der Lederalternative hergestellt werden.
Kork ist vielen wahrscheinlich eher als Bodenbelag, Pinnwand oder Weinkorken bekannt – doch der nachwachsende Rohstoff, der von der Korkeiche stammt, ist leicht, weich, robust und nachhaltig: Werden Korkeichen regelmäßig geschält, binden sie bis zu viermal mehr Kohlenstoff als Korkeichen, die nicht geschält werden. Kork eignet sich für Jacken, Gürtel, Taschen und Geldbeutel.
Pilzleder wird aus dem Wurzelgeflecht von Pilzen, aus dem Myzel hergestellt. Bei der Herstellung werden kleine Stücke der Pilzwurzeln mit Maisresten, Sägespänen oder Hanffasern durchzogen – dadurch wird das Pilzleder strapazierfähig. Außerdem ist die tierfreie Alternative atmungsaktiv, flexibel und vollständig biologisch abbaubar.
Kork eignet sich für Jacken, Gürtel, Taschen und Geldbeutel
Millionen Tiere leiden und sterben für Leder
Die Produktion von tierischem Leder hat nicht nur auf das Klima und die Umwelt katastrophale Auswirkungen: Jedes Jahr werden unvorstellbar viele Tiere in Schlachthöfen getötet, deren Häute zu Leder verarbeitet werden. Bevor die Tiere – meist Rinder – durch die ganze Welt wochenlang [6] zum Schlachthaus transportiert werden, führen sie ein leidvolles und entbehrungsreiches Leben. Denn anders als viele Menschen denken, ist Leder kein Abfallprodukt, sondern das wirtschaftlich wichtigste Nebenprodukt der Fleischindustrie. Insgesamt schlachtet die globale Lederindustrie jährlich über eine Milliarde Tiere. Der Großteil davon leidet in der Intensivtierhaltung in überfüllten Ställen.
Fazit
Pflanzenbasiertes und selbst künstliches Leder sind im Vergleich zu tierischem Leder immer tierfreundlicher und viel nachhaltiger: Die Herstellung ist mit weniger Schadstoffen verbunden, es müssen keine tropischen Wälder abgeholzt und keine Tiere ausgebeutet und getötet werden. Unser Konsum hat immer einen gewissen negativen Einfluss auf die Umwelt. Deshalb sollten wir möglichst nachhaltig und tierfreundlich konsumieren. Hier findet ihr zum Beispiel alle Infos zu den veganen Doc Martens.