Die Idee kommt aus Japan. Dort gibt es schon seit Jahren Cafés, die Katzen halten, mit denen die Gäste dann spielen können. Auch in anderen Ländern machen immer mehr Katzencafés vor allem in Großstädten auf. In Deutschland gibt es sie schon in Berlin, Köln, Aachen, Hannover und Nürnberg.
Wenn man Tiere mag, klingt es natürlich erst mal traumhaft, beim Kaffeetrinken von einem ganzen Haufen schnurrender Katzen umgeben zu sein. Vor allem für Leute, die selbst nicht mit Tieren zusammenleben oder ihre Tiere vermissen, wenn sie unterwegs sind, scheint das eine tolle Alternative zu sein. Aber wenn man Tiere mag, stellt sich auch ziemlich bald die Frage: Wie ist das für die Katzen?

Im schlechtesten Fall sind Katzencafés eine andere Art von Zoos, für die Tiere gezüchtet, gekauft und eingesperrt werden. Je nach Land gelten solche Katzen als besonders „niedlich“ und damit gewinnbringend, denen bestimmte Merkmale an- oder abgezüchtet wurden, auch wenn sie dadurch unter gesundheitlichen Problemen leiden können. Damit die Besucher auf ihre Kosten kommen, halten Cafés außerdem oft möglichst viele Katzen und bieten ihne keine Rückzugsmöglichkeiten, was für die Tiere viel Stress bedeuten kann.
Auch die Einrichtung der Cafés und die Spielzeuge sind nicht immer auf die Katzen, sondern manchmal eher auf die Menschen abgestimmt. Gerade im Urlaub kann man sich nicht immer darauf verlassen, dass es ausreichende Tierschutzgesetze gibt und Veterinärämter, die auf deren Einhaltung achten.
Im besten Fall leisten Katzencafés einen Beitrag zum Tierschutz, indem sie heimatlose Katzen aufnehmen, sie unter vernünftigen Bedingungen halten und Besucher mit Informationen versorgen. Die Katzen sollten gesund, nicht ängstlich und kastriert sein und sich auch während der Öffnungszeiten jederzeit in einen Raum zurückziehen können, der für Besucher unzugänglich ist. Auch im Café selbst brauchen die Tiere Kletter- und Liegemöglichkeiten, die nur sie erreichen können. Ein Katzencafé sollte nie Tiere vom Züchter kaufen, sondern Katzen aus dem Tierheim adoptieren.

Ein gutes Beispiel dafür, wie es richtig geht, ist der Katzentempel in München, in dem sechs Katzen aus dem Tierheim leben und es ausschließlich veganes Essen gibt. Ansonsten gilt wie immer: Hinschauen, nachfragen und im Zweifel lieber kein Café unterstützen, das den Katzen eher schadet als ihnen Gutes zu tun.
Ihr denkt darüber nach, euch selbst eine Katze nach Hause zu holen? Diese Dinge solltet ihr beim Adoptieren von Tieren beachten.