In Filmen und Büchern wirkt das alles immer ganz einfach: Man lebt mit einer Katze zusammen, die wird schwanger, und zwei Monate später krabbelt ein Haufen süßer Katzenbabys durcheinander, um die sich alle liebevoll kümmern. Happy End. Nur dass es im echten Leben danach nicht so einfach weitergeht. Hier erfahrt ihr, warum ihr eure Katze unbedingt kastrieren lassen solltet.
Ist es besser, eine Katze zu kastrieren?
Ja, ist es, denn die Tierheime sind jetzt schon mehr als überfüllt. Jedes Jahr werden dort rund 350.000 Tiere abgegeben und warten dann auf ein neues Zuhause – und ihre Chancen darauf schwinden, je mehr Nachwuchs es bei Züchter:innen und auch bei Privatleuten gibt. Für jedes Katzenbaby, das euch jemand abnimmt, bleibt eine Katze im Tierheim zurück.
Und selbst wenn ihr für die sechs bis acht Kätzchen, die eine Katze durchschnittlich pro Wurf bekommt, ein neues Zuhause findet – was ist mit deren Kindern? Diese PETA-Grafik macht es anschaulich: Eine unkastrierte Katze und ihre Nachkommen können rein rechnerisch in nur sieben Jahren bis zu 370.000 Nachkommen zeugen. Findet ihr für die alle ein neues Zuhause?

Als Katzenhalter:innen solltet ihr euch nicht nur für eure Katze verantwortlich fühlen, sondern auch an andere Katzen denken. Übernehmt deshalb Verantwortung und lasst eure Katzen kastrieren. Besondern wichtig ist das, wenn eure Katze einmal ein Freigänger werden soll. Aber auch, wenn die Katze sich nur im Haus oder in der Wohnung aufhält, ist es wichtig, sie zu kastrieren, falls sie doch einmal ungewollt den Weg nach draußen findet.
Stellt zusammen mit der Kastration auch sicher, dass eure Katze mit einem Microchip gekennzeichnet wird. So kann sie nach erfolgter Registrierung in einem Heimtierregister auch dem Halter oder der Halterin zugeordnet werden. Bei Freigängerkatzen ist auch eine äußerliche Kennzeichnung wie beispielsweise mit einer Tätowierung am Ohr sinnvoll. So kann schnell erkannt werden, dass der Vierbeiner bereits kastriert ist.
In welchem Alter sollte eine Katze kastriert werden?
Eure Katze sollte am besten kastriert werden, bevor sie geschlechtsreif wird. Das ist bei den meisten Katzen im Alter von sechs bis zehn Monaten der Fall – bei Katern erst mit acht bis zehn Monaten. Wenn eure Katze älter ist, kann sie trotzdem jederzeit noch kastriert werden. Sprecht euch am besten mit eurem Tierarzt oder eurer Tierärztin ab. Für die weibliche Katze ist der Geschlechtsakt ein sehr schmerzhaftes Unterfangen. In der Regel decken mehrere Kater eine Katze, sobald sie rollig ist, wobei die Kätzin immer wieder Schmerzen ausgesetzt ist. Häufig schreien die weiblichen Tiere sogar vor Schmerzen. [1] Informiert euch gerne hierüber bei eurem Tierarzt oder eurer Tierärztin.

Was kostet es, eine Katze zu kastrieren?
Die Kosten für die Kastration einer Katze liegen laut Gebührenordnung für Tierärzt:innen (GOT) bei etwa 140 Euro. Wenn ihr euren Kater kastrieren lassen wollt, kostet das um die 85 Euro, da der Eingriff nicht so kompliziert ist wie bei weiblichen Tieren. Ihr bezahlt damit nicht nur die Arbeit des Tierarztes oder der Tierärztin, sondern auch die verwendeten Materialien und Medikamente, etwa für die Narkose. Adoptiert ihr eine Katze aus dem Tierschutz, ist die Samtpfote meist schon kastriert, und die Kosten für die medizinische Versorgung sind in der Vermittlungsgebühr bereits enthalten.
Was ist nach der Kastration zu beachten?
Am Tag der Kastration ist eure Katze wahrscheinlich erstmal etwas benommen und muss sich von der Narkose erholen. Es kann sein, dass sie geräusch- und lichtempfindlich ist und gewärmt werden muss. Lasst eure Katze am besten nicht allein, sondern bleibt bei ihr, bis sie sich wieder normal verhält. Stellt sicher, dass sie nicht an der Wunde leckt, so kann die Kastrationsnarbe in Ruhe heilen. Der Heilungsprozess dauert meist etwa zehn Tage. Erst wenn die Wunde verheilt ist und die Fäden gezogen wurden, darf die Katze wieder nach draußen.

Es kann sein, dass eure Katze noch ein paar Wochen lang gestresst, gereizt oder verwirrt wirkt – das liegt an den Hormonen, die sich nach der Kastration erstmal umstellen müssen und ist ganz normal. Sobald die Hormone wieder im Gleichgewicht sind, ist eure Katze wahrscheinlich eher ruhiger und entspannter als vorher.
Falls euer Tierarzt oder eure Tierärztin keine Hausbesuche macht: Mit ein paar Tricks nehmt ihr eurer Katze die Angst vor der Transportbox.