Oha: Die AfD warnt vor veganer Ernährung

Die rheinland-pfälzische AfD-Landtagsfraktion fordert Aufklärung über vegane Ernährung. Kein Problem, dafür sind wir ja da.

03.Mai 2017

Die AfD hat es sich zum Programm gemacht, gegen viele sinnvolle Dinge auf der Welt zu sein: Klimaschutz, körperliche Selbstbestimmung, gute Frisuren. Jetzt hat die Partei schon wieder ein Thema gefunden, mit dem sie Aufmerksamkeit schinden will und warnt vor veganer Ernährung. Die rheinland-pfälzische Landtagsfraktion der AfD fordert von der rot-gelb-grünen Landesregierung Aufklärung über Risiken einer veganen Ernährung für Schwangere und Kleinkinder, schließlich seien die Risiken einer solchen Ernährung ja „gut dokumentiert“.

Das klingt zwar nicht, als wäre die AfD wirklich an Aufklärung interessiert, aber wir sind trotzdem mal so nett. Kurz gesagt ist eine vegane Ernährung weder für schwangere noch für besonders junge Menschen ein Problem, solange sie sich ausgewogen ernähren – was übrigens für alle Menschen gilt. Wie alle Schwangeren sollten auch vegane Schwangere auf Folsäure achten, und wie alle Menschen, die ihr B12 nicht aus Tierfutter beziehen, sollten auch vegane Schwangere und Kleinkinder es als Nahrungsergänzung zu sich nehmen. Noch genauere Infos zur veganen Schwangerschaft gibt es drüben bei PETA, das Fazit ist aber ganz einfach: Wer darauf achtet, nicht unbedingt nur vegane Schokolade und Chips zu sich zu nehmen, kann auch schwanger sehr gut vegan leben und muss sich keine Sorgen ums Baby machen.

Dass die AfD gerne besorgt tut, um sich mit anderen Politikern anzulegen, ist übrigens nichts Neues. Der EU-Abgeordnete Stefan Eck hat zum Beispiel gezeigt, dass Beatrix von Storch ihre Wähler beim Thema Tierschutz belogen hat. In ihrem Newsletter behauptete sie, sich bei einer Abstimmung zum Kaninchenschutz enthalten zu haben, in Wahrheit hat sie aber gegen die Verbesserungen der Haltung von Kaninchen gestimmt. Sieht fast so aus, als wäre die AfD nicht nur die falsche Partei für Leute, die sich für Tiere einsetzen, sondern auch für alle, die sich nicht gerne anlügen lassen.

Auf den Quatsch erst mal was Angenehmes: Unsere Rezepte für veganen Ayran, One-Pot-Curry und Habanero-Mango-Soße.

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Angeln ist kein Sport

Es gibt tatsächlich noch Leute, die Angeln für eine annehmbare Freizeitbeschäftigung halten. Sie haben unrecht.

03.Mai 2017

Der Teil am Ufer sieht noch ganz entspannt aus: Ein bisschen rumsitzen, vielleicht auch stehen, eine schwungvolle Armbewegung und dann die Position halten. Wer beim Angeln nur auf den Menschen am Ende der Angel schaut, sieht vielleicht keinen Hochleistungssport, aber auch kein großes Drama. Für die Fische am anderen Ende sieht das allerdings anders aus. Für sie bedeutet Angeln nicht nur Stress und Verletzungen, sondern meist auch den Tod.

Das gilt auch für Fische, die nach dem Fang wieder zurück ins Wasser geworfen werden. Die Angelhaken verletzen sie oft so stark, dass sie daran sterben. Dazu kommt, dass außerhalb des Wassers die Schwimmblase der Tiere reißen kann und ihre Kiemen verkleben können. Und durch die Berührung mit der Hand beschädigen Angler oft die Schleimhaut und Schuppen der Fische, was sie anfälliger für Verpilzung, Infektionen, Bakterien und Parasiten macht. Mal ganz abgesehen von dem Stress, den es für Fische bedeutet, gewaltsam aus ihrem natürlichen Lebensraum gerissen zu werden.

https://www.youtube.com/watch?v=ST4rT4N2DRo

Mit Sport im Sinne von Vergnügen (daher kommt das altfranzösische Wort „desport“) hat das alles nichts zu tun. Mit Sportlichkeit im Sinne eines fairen Kampfes sowieso nicht. Und mit einer gesunden Lebensweise sowieso nicht: Fischfleisch enthält oft Schadstoffe wie Dioxine und Quecksilber, die für den Menschen schädlich werden können. Und auch wer die gefangenen Fische nicht isst, sondern zurückwirft, schadet damit nicht nur ihrer Gesundheit, sondern auch der von anderen Tieren wie Vögeln, Schildkröten und Delfinen, die immer wieder durch Angelhaken verletzt werden.

Muss doch alles nicht sein. Fischbrötchen zum Beispiel geht auch ganz ohne Fisch.