Die AfD hat es sich zum Programm gemacht, gegen viele sinnvolle Dinge auf der Welt zu sein: Klimaschutz, körperliche Selbstbestimmung, gute Frisuren. Jetzt hat die Partei schon wieder ein Thema gefunden, mit dem sie Aufmerksamkeit schinden will und warnt vor veganer Ernährung. Die rheinland-pfälzische Landtagsfraktion der AfD fordert von der rot-gelb-grünen Landesregierung Aufklärung über Risiken einer veganen Ernährung für Schwangere und Kleinkinder, schließlich seien die Risiken einer solchen Ernährung ja „gut dokumentiert“.
Das klingt zwar nicht, als wäre die AfD wirklich an Aufklärung interessiert, aber wir sind trotzdem mal so nett. Kurz gesagt ist eine vegane Ernährung weder für schwangere noch für besonders junge Menschen ein Problem, solange sie sich ausgewogen ernähren – was übrigens für alle Menschen gilt. Wie alle Schwangeren sollten auch vegane Schwangere auf Folsäure achten, und wie alle Menschen, die ihr B12 nicht aus Tierfutter beziehen, sollten auch vegane Schwangere und Kleinkinder es als Nahrungsergänzung zu sich nehmen. Noch genauere Infos zur veganen Schwangerschaft gibt es drüben bei PETA, das Fazit ist aber ganz einfach: Wer darauf achtet, nicht unbedingt nur vegane Schokolade und Chips zu sich zu nehmen, kann auch schwanger sehr gut vegan leben und muss sich keine Sorgen ums Baby machen.
Dass die AfD gerne besorgt tut, um sich mit anderen Politikern anzulegen, ist übrigens nichts Neues. Der EU-Abgeordnete Stefan Eck hat zum Beispiel gezeigt, dass Beatrix von Storch ihre Wähler beim Thema Tierschutz belogen hat. In ihrem Newsletter behauptete sie, sich bei einer Abstimmung zum Kaninchenschutz enthalten zu haben, in Wahrheit hat sie aber gegen die Verbesserungen der Haltung von Kaninchen gestimmt. Sieht fast so aus, als wäre die AfD nicht nur die falsche Partei für Leute, die sich für Tiere einsetzen, sondern auch für alle, die sich nicht gerne anlügen lassen.