Wieder totes Orang-Utan-Kind im Leipziger Zoo: Woran starb Martok?

Schon wieder ist ein Orang-Utan-Kind im Leipziger Zoo gestorben. Könnte Corona die Ursache sein?

12.Aug 2020

Innerhalb kürzester Zeit gab es gleich zwei Orang-Utan-Todesfälle im Leipziger Zoo, die beweisen, dass Menschenaffen nicht in Gefangenschaft gehören. Rima war erst neun Monate alt, als Anfang Mai bekannt wurde, dass sie kurze Zeit vorher starb – aus unbekannter Ursache. Auf eine eigentlich übliche Obduktion verzichtete der Zoo, obwohl es möglich ist, dass Rima damals an Corona erkrankt sein könnte.

Auch Martok, ein dreijähriger Orang-Utan-Junge, starb am zweiten Augustwochenende einen plötzlichen Tod. Laut dem Leipziger Zoo war er appetitlos und abgeschlagen. Wie hoch das Risiko ist, dass Besucher oder Zoomitarbeiter das Coronavirus in die Zoos einschleppen, ist nicht einschätzbar. Deswegen haben wir von PETA die frühe Wiedereröffnung der Zoos bereits kritisiert.

Menschenaffen leiden in Zoos

Leider kommt es öfters vor, dass Menschenaffen in Gefangenschaft verfrüht sterben. Gerade Babys oder Jungtiere können urplötzlich sterben, beispielsweise durch erhöhte Anfälligkeiten für Krankheitserreger oder Stürze auf den harten Betonboden. Schuld sind vor allem die mangelhaften Haltungsbedingungen. Dazu gehört auch eine schlechte Belüftung der meist kleinen, bunkerähnlichen Innengehege, was zu Atemwegsinfekten führen kann. Hinzu kommt die hohe Anzahl der Babys, die nicht von ihren Müttern angenommen werden. Zudem entwickeln Menschenaffen in Gefangenschaft oft Verhaltensstörungen.

Todesursache blieb ungeklärt  

Bei Rimas tragischem Tod war auch fragwürdig, wie dieser an die Öffentlichkeit kam: Nur zufällig kam bei Dreharbeiten zu einem TV-Beitrag raus, dass das Orang-Utan-Kind gestorben war. Eine offizielle Berichterstattung seitens des Leipziger Zoos gab es nicht, genauso wenig wie eine Untersuchung der Todesursache, die wichtig gewesen wäre. Gerade zu Spitzenzeiten der Corona-Pandemie wäre auch ein Test auf COVID-19 zu erwarten gewesen – denn das Virus könnte auch über Besucher oder Personal eingeschleppt worden sein. Auch infizierte Menschen ohne Symptome können die Krankheit auf die Tiere im Zoo übertragen. So übertrug etwa im New Yorker Bronx Zoo ein symptomfreier Zoowärter das Virus vermutlich auf mehrere Großkatzen. Der Leipziger Zoo redete sich damit heraus, man habe keine Testkapazitäten blockieren wollen. Ein im März in der Stuttgarter Wilhelma verstorbenes Bonobo-Baby wurde dagegen obduziert und auf das Coronavirus getestet, um den Verdacht einer Infektion auszuräumen.

Woran ist Martok gestorben?

Umso wichtiger ist es jetzt, Martoks Todesursache nachträglich aufzuklären, nachdem der Leipziger Zoo genau das bei Rima versäumt hat. Bereits im Mai hatten wir das Leipziger Gesundheitsamt darum gebeten, alle Zoomitarbeiter auf Corona testen zu lassen, um den berechtigten Verdacht einer Covid-19-Infektion im Leipziger Zoo auszuräumen – und damit auch Zoomitarbeiter, Besucher und Tiere vor einer möglichen Übertragung zu schützen.

Helft den Menschenaffen!

Die Schließmaßnahmen während des Corona-Lockdowns haben uns gezeigt, wie es ist, wochenlang mehr oder weniger eingesperrt zu sein. Wir Menschen können nun wieder unsere vier Wände verlassen und uns frei bewegen – doch die rund 500 Menschenaffen in den deutschen Zoos sind ihr ganzes Leben lang eingesperrt. Und in den Wintermonaten, wenn sie aus klimatischen Gründen nicht oder nur sehr kurz das Außengehege nutzen können, dann ist die Enge ihres Beton-Innengeheges für sie besonders bedrückend.

Helft uns dabei, das Leid von Menschenaffen in deutschen Zoos zu beenden, und unterschreibt jetzt unsere Petition!

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Warum Fleischessen die Umwelt zerstört

Die Fleischindustrie schadet nicht nur Tieren und Menschen. Sie ist auch verantwortlich für den Klimawandel, Ressourcenverschwendung und Umweltverschmutzung.

12.Aug 2020

Die Fleischindustrie schadet nicht nur Tieren und Menschen, sondern ist auch mitverantwortlich für massive Probleme wie Klimawandel, Ressourcenverschwendung und Umweltverschmutzung.

Klimawandel

Die Tierwirtschaft erzeugt extrem große Mengen der drei klimaschädlichsten Treibhausgase Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan und Lachgas. Die Emissionen entstehen einerseits direkt durch die Ausscheidungen der Milliarden Hühner, Puten, Schweine und Kühe in der Intensivtierhaltung und andererseits indirekt durch die Produktionsprozesse der Tierwirtschaft sowie die Abholzung von Wäldern für Weideflächen und Futtermittelanbau.

Umweltverschmutzung

Die Intensivtierhaltung verursacht Jahr für Jahr riesige Mengen an Schadstoffen. Dazu gehören der Feinstaub aus den Tierställen, der in Deutschland jährlich zu 50.000 Todesfällen führt, sowie enorme Mengen an tierischen Ausscheidungen, die unter anderem als Gülle auf den Feldern ausgebracht werden und dann ungeklärt in unser Grundwasser gelangen können. Die den Tieren verabreichten Antibiotika werden oftmals unverändert ausgeschieden. Sie werden mit der Gülle auf landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht und können so ungeklärt ins Grundwasser gelangen und zu Antibiotikaresistenzen führen.

Landverschwendung

50 Prozent der weltweiten Ernten werden als Tierfutter verschwendet. 83 Prozent der Landflächen werden ineffizient genutzt, um darauf neue Weideflächen zu erschließen oder Getreide und Soja für Tiere anzubauen, die anschließend getötet werden. Auf diese Weise werden allerdings nur 18 Prozent der Kalorien und 37 Prozent der Proteine des menschlichen Bedarfs erzeugt. Wenn Feldfrüchte wie Weizen oder Soja nicht einen Umweg über den Tiermagen machen und landwirtschaftliche Flächen nicht zu Weiden umfunktioniert würden, könnten mit einer geringeren Landfläche wesentlich mehr Menschen versorgt werden. Zusätzlich benötigt die Herstellung von tierischen Produkten im Vergleich zu pflanzlichen Produkten ein Vielfaches an Energie und Fläche.

Wasserverschwendung

Etwa 86 Prozent des weltweit genutzten Wassers fließen in den Anbau von Lebensmitteln. Die Hälfte dieser Lebensmittel – und damit der größte Teil des Wassers – landet in den Tiertrögen. Dabei schluckt die Fleischindustrie ganz besonders viel. In einem Kilo Fleisch stecken rund 15.500 Liter Wasser. Damit könnte man ein Jahr lang täglich duschen.

Energieverschwendung

Die Intensivtierhaltung braucht großen Mengen an Energie, um ihre Maschinerie am Laufen zu halten: Dazu gehört Strom für die Futtermittelherstellung, um Tiere an Fließbändern zu verarbeiten und um ihre Überreste zu kühlen, zu verarbeiten, zu verpacken und zu transportieren.

Rodung

Um Platz für Weideflächen oder zum Anbau von Futterpflanzen zu schaffen, wurden allein in Südamerika in vier Jahrzehnten fast 40 Prozent des Regenwaldes gerodet. 70 Prozent der Zerstörung des Amazonasgebietes gehen auf das Konto der Tierwirtschaft. Damit schadet die Tierwirtschaft nicht nur dem Weltklima, sondern rottet auch viele Tier- und Pflanzenarten aus.