Innerhalb kürzester Zeit gab es gleich zwei Orang-Utan-Todesfälle im Leipziger Zoo, die beweisen, dass Menschenaffen nicht in Gefangenschaft gehören. Rima war erst neun Monate alt, als Anfang Mai bekannt wurde, dass sie kurze Zeit vorher starb – aus unbekannter Ursache. Auf eine eigentlich übliche Obduktion verzichtete der Zoo, obwohl es möglich ist, dass Rima damals an Corona erkrankt sein könnte.
Auch Martok, ein dreijähriger Orang-Utan-Junge, starb am zweiten Augustwochenende einen plötzlichen Tod. Laut dem Leipziger Zoo war er appetitlos und abgeschlagen. Wie hoch das Risiko ist, dass Besucher oder Zoomitarbeiter das Coronavirus in die Zoos einschleppen, ist nicht einschätzbar. Deswegen haben wir von PETA die frühe Wiedereröffnung der Zoos bereits kritisiert.
Menschenaffen leiden in Zoos
Leider kommt es öfters vor, dass Menschenaffen in Gefangenschaft verfrüht sterben. Gerade Babys oder Jungtiere können urplötzlich sterben, beispielsweise durch erhöhte Anfälligkeiten für Krankheitserreger oder Stürze auf den harten Betonboden. Schuld sind vor allem die mangelhaften Haltungsbedingungen. Dazu gehört auch eine schlechte Belüftung der meist kleinen, bunkerähnlichen Innengehege, was zu Atemwegsinfekten führen kann. Hinzu kommt die hohe Anzahl der Babys, die nicht von ihren Müttern angenommen werden. Zudem entwickeln Menschenaffen in Gefangenschaft oft Verhaltensstörungen.

Todesursache blieb ungeklärt
Bei Rimas tragischem Tod war auch fragwürdig, wie dieser an die Öffentlichkeit kam: Nur zufällig kam bei Dreharbeiten zu einem TV-Beitrag raus, dass das Orang-Utan-Kind gestorben war. Eine offizielle Berichterstattung seitens des Leipziger Zoos gab es nicht, genauso wenig wie eine Untersuchung der Todesursache, die wichtig gewesen wäre. Gerade zu Spitzenzeiten der Corona-Pandemie wäre auch ein Test auf COVID-19 zu erwarten gewesen – denn das Virus könnte auch über Besucher oder Personal eingeschleppt worden sein. Auch infizierte Menschen ohne Symptome können die Krankheit auf die Tiere im Zoo übertragen. So übertrug etwa im New Yorker Bronx Zoo ein symptomfreier Zoowärter das Virus vermutlich auf mehrere Großkatzen. Der Leipziger Zoo redete sich damit heraus, man habe keine Testkapazitäten blockieren wollen. Ein im März in der Stuttgarter Wilhelma verstorbenes Bonobo-Baby wurde dagegen obduziert und auf das Coronavirus getestet, um den Verdacht einer Infektion auszuräumen.

Woran ist Martok gestorben?
Umso wichtiger ist es jetzt, Martoks Todesursache nachträglich aufzuklären, nachdem der Leipziger Zoo genau das bei Rima versäumt hat. Bereits im Mai hatten wir das Leipziger Gesundheitsamt darum gebeten, alle Zoomitarbeiter auf Corona testen zu lassen, um den berechtigten Verdacht einer Covid-19-Infektion im Leipziger Zoo auszuräumen – und damit auch Zoomitarbeiter, Besucher und Tiere vor einer möglichen Übertragung zu schützen.
Helft den Menschenaffen!
Die Schließmaßnahmen während des Corona-Lockdowns haben uns gezeigt, wie es ist, wochenlang mehr oder weniger eingesperrt zu sein. Wir Menschen können nun wieder unsere vier Wände verlassen und uns frei bewegen – doch die rund 500 Menschenaffen in den deutschen Zoos sind ihr ganzes Leben lang eingesperrt. Und in den Wintermonaten, wenn sie aus klimatischen Gründen nicht oder nur sehr kurz das Außengehege nutzen können, dann ist die Enge ihres Beton-Innengeheges für sie besonders bedrückend.
Helft uns dabei, das Leid von Menschenaffen in deutschen Zoos zu beenden, und unterschreibt jetzt unsere Petition!