Pferderipper schlitzen Pferde mit spitzen Gegenständen den Bauch, den Rücken oder die Geschlechtsteile auf und töten sie – daher kommt auch der Name, angelehnt an den englischen Serienmörder Jack the Ripper. Hier erfahrt ihr, was es mit den Pferderippern auf sich hat, warum sie so gefährlich sind, und was ihr tun könnt!
Hinter der Tierquälerei steckt System
In den Medien tauchen seit 1993 immer wieder Fälle von Pferderippern in ganz Deutschland auf – [1] seit einigen Jahren auch verstärkt in Frankreich und Osterreich. [2, 3] Die Tierquäler suchen sich Pferde als Opfer aus und gehen dabei nach System vor: Sie beobachten die Ställe, machen sich mit der Umgebung vertraut und nutzen dann ihre Chance, wenn sich eine Chance bietet und die Pferdehalter zum Beispiel vergessen, ein Tor zu verriegeln. [4] Die meisten Täter haben offenbar Übung im Umgang mit Pferden. In mehr als 70 Prozent der bisherigen Fälle suchten sie gezielt weibliche Tiere aus, die zahm waren und keine Angst vor Fremden hatten – [5] das nutzen die Kriminellen aus. Viele Pferde sind nach den Attacken oft so schwer verletzt, dass den traumatisierten Haltern meist nichts anderes übrig bleibt, als das Tier von seinem Leid zu erlösen.

Kranke Internet-Challenges im Darknet?
Immer häufiger nehmen Pferderipper auch „Trophäen“ mit, also Ohren, Augen und andere abgeschnittene Körperteile. [6] Die Polizei vermutet hinter dem Vorgehen einen schockierenden Internettrend, bzw. eine verstörende Tierquäler-Challenge im Darknet, bei dem die Täter ihre „Beute“ mit anderen Personen auf gut verschlüsselten Plattformen teilen. [7] Warum Menschen so etwas tun, lässt sich nur schwer nachvollziehen. Aber wir können zusammen etwas dagegen unternehmen.
Das könnt ihr gegen Pferderipper tun!
Wenn ihr in einer Gegend wohnt, in der Pferde gehalten werden: Haltet die Augen auf. Wenn ihr selbst Pferdehalter seid oder welche kennt: Bittet sie, die Tiere falls möglich, nachts nicht auf der Koppel stehen zu lassen, sondern in einer sicheren Stallung unterzubringen, am besten mit Videokameras und Bewegungsmeldern. Alle Zugänge sollten gesichert und abgesperrt sein. Zusätzlich helfen Kontrollgänge zu unregelmäßigen Zeiten, am besten zu zweit und mit einem Handy in der Tasche, damit man im Notfall direkt die Polizei rufen kann. Bittet Pferdehalter, auch vermeintlich kleinere Vorfälle anzuzeigen, damit mögliche Mehrfachtäter geschnappt werden können.

Ihr wollt noch mehr gegen Tierquälerei unternehmen?
Dann kommt in unser Streetteam, nehmt an Demonstrationen und Aktionen teil und helft dabei, Menschen über Tierquälerei aufzuklären!
-
Quellen
[1] Pferderipper.de (2021): Nachrichten, https://www.pferderipper.de/nachrichten/, (eingesehen am 21.04.2021)
[2] Euronews (04.09.2020): Pferderipper: 30 zu Tode gequälte Tiere erschüttern Frankreich, https://de.euronews.com/2020/09/04/pferderipper-30-zu-tode-gequalte-tiere-erschuttern-frankreich, (eingesehen am 21.04.2021)
[3] (13.02.2005): „Pferderipper“ aus Österreich ohne Behandlung „Zeitbombe“: Ein Jahr Haft, https://www.derstandard.at/story/1948093/pferderipper-aus-oberoesterreich-ohne-behandlung-zeitbombe-ein-jahr-haft, (eingesehen am 21.04.2021)
[4] RTL (30.09.2020): Stute in Dorsten zu Tode gefoltert: Steckt eine Internet-Challenge dahinter?, https://www.rtl.de/cms/stute-in-dorsten-zu-tode-gefoltert-steckt-eine-internet-challenge-dahinter-4622541.html, (eingesehen am 20.04.2021)
[5] Pferdesportverband Baden-Württemberg e.V. (01.07.2019): Pferde als Opfer von Gewalt – Ein Überblick, https://www.pferdesport-bw.de/pressedienst.html?file=files/Redaktion/pressedienst/2019/PD-06-2019.pdf, (eingesehen am 19.04.2021)
[6] CAVALLO (28.02.2017): Tierquäler steht vor Gericht: Geht eine ganze Serie auf sein Konto?, https://www.cavallo.de/reitsportszene/tierquaeler-steht-vor-gericht-geht-eine-ganze-serie-auf-sein-konto/, (eingesehen am 21.04.2021)
[7] Das Erste (29.08.2020): Pferde-Ripper – was treibt die Täter an?, https://www.mdr.de/brisant/pferde-ripper-challenge-taeter-100.html, (eingesehen am 20.04.2021)