In Sachen Umweltschutz ist gerade ein Thema ganz groß in der Diskussion: Plastikstrohhalme. Viele Cafés und Bars bieten ihre Getränke schon mit Alternativen aus Metall oder Glas oder ganz ohne an, und es wird darüber gesprochen, sie gleich flächendeckend zu verbieten. Das klingt grundsätzlich vernünftig, wenn man sich die riesigen Mengen an Plastik vor Augen führt, die in den Weltmeeren herumschwimmen – aber bei genauerem Hinsehen sind die Strohhalme nicht das Problem.
Eine aktuelle Studie von Wissenschaftlern, die mit dem Projekt Ocean Cleanup zusammenarbeiten, hat den sogenannten Great Pacific Garbage Patch untersucht, eine riesige Ansammlung von Plastikmüll im Nordpazifik zwischen Hawaii und Kalifornien. Ihre Erkenntnis: 46 Prozent des „Plastikmüllflecks“ bestehen aus Fischernetzen. Verglichen damit fallen die Plastikstrohhalme, die laut Schätzungen nur wenige Promille des Plastikmülls in den Meeren ausmachen, kaum ins Gewicht. Wer etwas für den Umweltschutz, den Tierschutz und dafür tun will, dass wir Menschen noch lange auf der Erde leben können, kann seine Limo gerne mit einem Glasstrohhalm trinken – vor allem aber müssen wir dringend aufhören, Fische zu essen.