So große, niedliche Augen, dass sie den Tieren beim Sprung vom Sofa aus dem Kopf fallen, Gelenkprobleme, Organmissbildungen und Schwierigkeiten beim Atmen: Mit sogenannten Qualzuchten machen Händler viel Geld. Dass die im wahrsten Sinne des Wortes „kaputt gezüchteten“ Tiere dabei unter massiven Gesundheitsproblemen leiden, die von Generation zu Generation nur schlimmer werden, ist diesen Menschen egal. Sie gehen voll in dem Rassenwahn auf. Darum ist das Geschäft mit den Qualzuchten so furchtbar.
Angezüchtet wird, was gerade „in“ ist
Viele Menschen schaffen sich Haustiere bestimmter Rassen an, weil sie sich davon spezifische Merkmale erhoffen oder eine Rasse gerade in Mode ist. „Modehunde“ wie Bulldoggen oder Möpse haben wegen ihrer verkürzten Nasen aber oft Probleme, ausreichend Luft zu bekommen, im Sommer fallen sie in vielen Fällen ohnmächtig um. Es gibt Katzen, denen die Beine kurz gezüchtet werden, sodass sie das Gleichgewicht nicht mehr halten und schon gar nicht mehr springen können. So lustig das auch auf Instagram aussehen mag – für die Tiere ist es eine Katastrophe.

Tiere werden als Ware gesehen, die „optimiert“ werden muss
Solange Menschen Tiere aufgrund von Eigenschaften wie der Fellfarbe, der Gesichts-, Nasen- oder Beinform kaufen, unterstützen und fördern sie die Qualen für Tiere. Viele Züchter produzieren dann ihre Ware – denn genau so sehen sie die Tiere oft – auf genau diese Nachfrage hin. Oft passiert das durch Inzucht, wodurch nicht nur optische Eigenschaften, sondern auch schlimme Krankheiten weitervererbt werden. [1]
Adoptieren statt kaufen!
Wenn solche „Modetiere“ die Erwartungen nicht erfüllen oder ihre Menschen sie nicht mehr halten können, weil beispielsweise die lebensnotwendigen Operationen zu teuer wären, landen die Lebewesen im Tierheim. Allein in deutschen Tierheimen warten jährlich 350.000 Tiere auf ein liebevolles Zuhause. Dort warten so viele verschiedene Hunde, Katzen und andere Tiere auf ein neues Zuhause, dass jeder Mensch den passenden tierischen Gefährten für sich findet. Für jedes Tier, das man beim Züchter kauft, bleibt aber ein anderes im Tierheim zurück. Das gilt nicht nur für gewinnorientierte Großzüchter, Händler im Internet und Zoohandlungen, sondern auch für kleine Züchter.
Wer Tiere mag, sollte deshalb nicht zum Züchter gehen, sondern eins aus dem Tierheim adoptieren.
Ihr denkt über ein exotisches Haustier nach?
Lasst das lieber. Fische und Einsiedlerkrebse oder Reptilien gehören beispielsweise überhaupt nicht in menschliche Häuser.
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Quellen
[1] Quarks (29.06.2020): So leiden Hunde unter ihrem „niedlichen“ Aussehen, https://www.quarks.de/umwelt/tierwelt/so-leiden-hunde-unter-ihrem-niedlichen-aussehen/, (eingesehen am 26.11.2020)