Darum sind Touristen-Selfies mit Wildtieren Tierquälerei

Touristen-Selfies mit Wildtieren sind immer mit Tierquälerei verbunden. Erfahrt hier, warum ihr den Tiermissbrauch auf Reisen boykottieren solltet.

13.Jul 2021

Vor allem junge Leute halten es für eine tolle Idee, sich auf Reisen mit einem wilden Tier abzulichten. Was auf Instagram und Co. als „süß“ angesehen wird, ist in Wahrheit aber schlimmer Tiermissbrauch. Darum solltet ihr im Urlaub niemals Selfies mit Wildtieren schießen.

Warum sind Selfies mit Wildtieren Tierquälerei?

Egal, ob Selfies mit Pinguinen in Neuseeland oder ein Besuch in einem der berüchtigten Tigertempel in Thailand: Es gibt inzwischen leider Tausende Angebote, bei denen Tourist:innen gegen Bezahlung Selfies mit einem Wildtier machen können. Dass Faultieren beispielsweise Schleifen in die Haare gesteckt [1] und Delfine mit Fischen geködert werden, klingt auf den ersten Blick harmlos, für die Tiere aber ist das der pure Stress und hat nichts mit ihren natürlichen Verhaltensweisen zu tun.

Auch wird gerne vergessen, dass bei solchen Angeboten nicht nur einer, sondern ganze Menschenmassen pro Tag „abgefertigt“ werden. Die Tiere werden zu gefühllosen Requisiten herabgesetzt, die nur dem Profit dienen. Oft werden sie mit Gewalt und Medikamenten ruhiggestellt. Manche Tiere müssen über Stunden mit Seilen und an Ketten gefesselt an einer „Kulisse“ verharren. [1]

Viele der Tiere, die für Selfies missbraucht werden, stammen – genau wie die Tiere im „Haustierhandel“ – aus dem illegalen Tierhandel und wurden aus ihrer natürlichen Umgebung gerissen. Der illegale Tierhandel ist massiv für das Artensterben verantwortlich.

Instagram warnt bei der Suche nach Hashtags

Wer auf Instagram nach Hashtags wie „#koalaselfie“ sucht, bekommt deswegen inzwischen auch eine Warnmeldung angezeigt. [2] Die Warnung soll darüber aufklären, dass Tierquälerei und der Verkauf von gefährdeten Tierarten (wie Koalas und Tigern) – oder ihrer Körperteile – auf der Plattform nicht erlaubt ist. Dazu erscheint der Hinweis, dass schon die Suche nach solchen Bildern zu Tiermissbrauch und der Zerstörung der Umwelt ermutigt. Auch Tinder warnt Flirtwillige vor den Tierqual-Selfies.

Wir von PETA ZWEI fragen uns trotzdem, warum solche Bilder nicht komplett verboten werden. Denn nur einen Klick später starren reihenweise verstörte Koalas auf Menschenarmen (also garantiert nicht der Ort, an den sie hingehören) in Richtung Kamera. Eine Warnung allein ist vielleicht ein erster Schritt, reicht aber bei weitem nicht aus. Die Plattformen müssen hier dringend härter durchgreifen. Der wirklich wichtige Schritt fängt aber bei uns an. Denn jede:r kann etwas gegen diese Art von Tiermissbrauch tun.

Das könnt ihr gegen Tiermissbrauch im Urlaub tun

Entscheidet euch im Urlaub immer für tierleidfreie Angebote. Indem ihr „Attraktionen“, bei denen Tiere missbraucht werden, boykottiert und nicht mit eurem Geld unterstützt, helft ihr den Tieren am besten. So erkennt ihr Tierquälerei auf Reisen.

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Warum ihr niemals ein Fotoshooting mit Wildtieren buchen solltet

Shootings mit Tigern, Löwen und anderen Wildtieren für neue Insta-Fotos sind keine gute Idee, denn meist verbirgt sich dahinter Tierquälerei!

13.Jul 2021

Dass Tiere als Accessoires für neue Insta-Fotos missbraucht werden, kennt man von den vielen Petfluencern. Und auch im Auslandsurlaub wurde wahrscheinlich uns allen schonmal ein Fotoshooting mit exotischen Tieren als Touristenattraktion angeboten. Doch auch in Deutschland gibt es immer noch Menschen, die für vermeintlich tolle Fotos ein Shooting mit Wildtieren buchen. Was manche einfach immer noch nicht kapieren: Tiger, Löwen, Elefanten und Affen wollen genau wie alle anderen Tiere einfach nur in Ruhe gelassen werden.

Zirkusse und Tierhalter benutzen Tiere als Geldmaschinen

Fotoshootings mit Wildtieren werden meist von Zirkussen, Zoos und Tiertrainern angeboten, die ihr Geld damit verdienen, Tiere ihr Leben lang einzusperren und als Unterhaltungsobjekte zu missbrauchen. In Zeiten von Corona, wo die Zirkusse nicht auftreten können, sind Foto-Angebote mit Tieren ein einfacher Weg, die Tiere weiterhin als Geldeintreiber zu benutzen. Sich einen Job zu suchen, bei dem man keine unschuldigen Lebewesen ausbeutet, ist scheinbar keine Alternative.

Stattdessen werden Tiger, Affen, Elefanten und andere sensible Wildtiere zum Posieren gezwungen und fotografiert, was für die Tiere Stress pur bedeutet.

Auch bieten solche Tierhalter das Buchen von Tieren für Videodrehs an – was besonders bei Rappern immer noch beliebt zu sein scheint. So führt Capital Bra in seinen Musikvideos einen Tiger an der Kette und SSIO lässt einen Affen Geldscheine zerreißen und qualmt ihn mit Rauch voll.

Wildtiere gehören nicht in Gefangenschaft!

Tiere, die in Gefangenschaft leben, leiden ihr ganzes Leben lang. Kein Zirkus, Zoo oder privater Tierhalter kann die Bedürfnisse eines Wildtiers erfüllen – es wird nie genug Platz zum Laufen, Klettern und Jagen geben. Die meisten Tiere leben in Revieren, die sich über hunderte Quadratkilometer erstrecken. Sie wollen mit ihren Familien zusammenleben und sich von Menschen fernhalten, in deren Gegenwart sie sich unwohl fühlen. Kein Tier gehört in Gefangenschaft und sollte schon gar nicht als Unterhaltungsobjekt missbraucht werden.

In Zeiten von Photoshop und Animationstechniken braucht man für Fotos und Videos mit Tieren schon lang keine echten Tiere mehr.

Was ihr tun könnt

Bitte bucht niemals ein Shooting mit Tieren und meidet Zirkusse und Zoos generell. Helft den Tieren, indem ihr auch eure Mitmenschen über das Leid der Tiere in Gefangenschaft aufklärt. Kommt in eins unserer Streetteams und macht mit bei Aktionen und Demos!