Vor allem junge Leute halten es für eine tolle Idee, sich auf Reisen mit einem wilden Tier abzulichten. Was auf Instagram und Co. als „süß“ angesehen wird, ist in Wahrheit aber schlimmer Tiermissbrauch. Darum solltet ihr im Urlaub niemals Selfies mit Wildtieren schießen.
Warum sind Selfies mit Wildtieren Tierquälerei?
Egal, ob Selfies mit Pinguinen in Neuseeland oder ein Besuch in einem der berüchtigten Tigertempel in Thailand: Es gibt inzwischen leider Tausende Angebote, bei denen Tourist:innen gegen Bezahlung Selfies mit einem Wildtier machen können. Dass Faultieren beispielsweise Schleifen in die Haare gesteckt [1] und Delfine mit Fischen geködert werden, klingt auf den ersten Blick harmlos, für die Tiere aber ist das der pure Stress und hat nichts mit ihren natürlichen Verhaltensweisen zu tun.
Auch wird gerne vergessen, dass bei solchen Angeboten nicht nur einer, sondern ganze Menschenmassen pro Tag „abgefertigt“ werden. Die Tiere werden zu gefühllosen Requisiten herabgesetzt, die nur dem Profit dienen. Oft werden sie mit Gewalt und Medikamenten ruhiggestellt. Manche Tiere müssen über Stunden mit Seilen und an Ketten gefesselt an einer „Kulisse“ verharren. [1]
Viele der Tiere, die für Selfies missbraucht werden, stammen – genau wie die Tiere im „Haustierhandel“ – aus dem illegalen Tierhandel und wurden aus ihrer natürlichen Umgebung gerissen. Der illegale Tierhandel ist massiv für das Artensterben verantwortlich.
Instagram warnt bei der Suche nach Hashtags
Wer auf Instagram nach Hashtags wie „#koalaselfie“ sucht, bekommt deswegen inzwischen auch eine Warnmeldung angezeigt. [2] Die Warnung soll darüber aufklären, dass Tierquälerei und der Verkauf von gefährdeten Tierarten (wie Koalas und Tigern) – oder ihrer Körperteile – auf der Plattform nicht erlaubt ist. Dazu erscheint der Hinweis, dass schon die Suche nach solchen Bildern zu Tiermissbrauch und der Zerstörung der Umwelt ermutigt. Auch Tinder warnt Flirtwillige vor den Tierqual-Selfies.
Wir von PETA ZWEI fragen uns trotzdem, warum solche Bilder nicht komplett verboten werden. Denn nur einen Klick später starren reihenweise verstörte Koalas auf Menschenarmen (also garantiert nicht der Ort, an den sie hingehören) in Richtung Kamera. Eine Warnung allein ist vielleicht ein erster Schritt, reicht aber bei weitem nicht aus. Die Plattformen müssen hier dringend härter durchgreifen. Der wirklich wichtige Schritt fängt aber bei uns an. Denn jede:r kann etwas gegen diese Art von Tiermissbrauch tun.

Das könnt ihr gegen Tiermissbrauch im Urlaub tun
Entscheidet euch im Urlaub immer für tierleidfreie Angebote. Indem ihr „Attraktionen“, bei denen Tiere missbraucht werden, boykottiert und nicht mit eurem Geld unterstützt, helft ihr den Tieren am besten. So erkennt ihr Tierquälerei auf Reisen.
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Quellen
[1] GEO: Wildtiere müssen für Selfies von Touristen herhalten, https://www.geo.de/natur/tierwelt/17668-vdo-brasilien-wildtiere-muessen-fuer-selfies-von-touristen-herhalten, (eingesehen am 30.06.2021)
[2] ze.tt (06.12.2017): Warum wir künftig zweimal überlegen sollten, bevor wir ein Wildtier-Selfie posten, https://ze.tt/warum-wir-kuenftig-zweimal-ueberlegen-sollten-bevor-wir-ein-wildtier-selfie-posten/, (eingesehen am 30.06.2021)