Obwohl die meisten Menschen gegen das Tragen von Pelz sind, stammen viele Fellbesätze an Jacken und Stiefeln und viele Mützenbommeln immer noch von echten Tieren. Für die Hersteller ist das oft billiger, als Kunstpelz zu verwenden, und falsche Deklarationen sorgen dafür, dass es niemand merkt.
Allein in China werden so jedes Jahr fünf Millionen Marderhunde unterschlimmsten Bedingungen auf Pelzfarmen gehalten und anschließend mit Schlägen auf den Kopf getötet. Viele leben noch, wenn ihnen das Fell abgezogen wird. Auf dem Etikett stehen dann oft falsche Bezeichnungen wie „Waschbär“ (nach ihrem englischen Namen „raccoon dog“) oder sogar „Kunstpelz“. Welches Tier sich dahinter in Wahrheit versteckt, erkennt man erst beim genauen Hinsehen.

Im Laufe des letzten Jahrhunderts sind Marderhunde über Asien und Osteuropa auch bis nach Deutschland eingeschleppt worden und inzwischen auch hier heimisch. Die friedlichen Tiere, die zu den Hundeartigen gehören und wie eine Mischung aus Hund und Waschbär aussehen, leben in kleinen Familien mit sechs bis sieben Kindern zusammen, sind nachaktiv und ernähren sich vor allem von Früchten und Insekten. Immer wieder wird behauptet, dass Marderhunde das hiesige Ökosystem zerstören, dafür gibt es aber keine Belege. Trotzdem nehmen Jäger solche Gerüchte zum Anlass, über 20.000 Tiere pro Jahr zu erschießen.

Dagegen hilft nur: keinen Pelz kaufen, und auch Kunstpelz nur nach ordentlicher Überprüfung. Die Jagd auf keinen Fall unterstützen. Und möglichst viele Menschen darüber aufklären, was sowohl in China als auch in Deutschland vor sich geht.