Warum zahlen wir mehr Steuern auf Hafer- als auf Kuhmilch?
Für Pflanzenmilch zahlen wir mehr Steuern als für Kuhmilch. Klingt unfair? Ist es auch. Das könnt ihr dagegen tun!
29. Jan 2021
In einigen Ländern zahlt man eine erhöhte Mehrwertsteuer auf Produkte, die negative Auswirkungen auf die Gesellschaft haben. Frankreich hat beispielsweise eine Steuer auf Zucker und Süßungsmittel in Softdrinks eingeführt, und Dänemark erhebt eine Steuer auf Nahrungsmittel mit einem hohen Gehalt an gesättigten Fettsäuren. In Deutschland ist es andersherum: Pflanzliche Lebensmittel wie Soja- oder Hafermilch fallen unter "verarbeitete Lebensmittel" und werden deshalb mit 19 statt 7 Prozent besteuert.
Dabei ist längst bekannt, dass tierische Produkte nicht nur Millionen Tiere das Leben kosten, sondern außerdem für die große Ressourcenverschwendung, die Umweltzerstörung, den Klimawandel und einige ernährungsmitbedingte Krankheiten verantwortlich sind. Statt Käufern die Entscheidung für pflanzliche Lebensmittel leichter zu machen, schlägt sich die Politik aber immer noch auf die Seite der Fleisch- und Milchlobby und sorgt dafür, dass wir beispielsweise für Kuhmilch weniger Steuern zahlen müssen als für Hafermilch. Den eigentlichen Preis zahlen am Ende die Tiere, die Umwelt und die Menschen.
Das könnt ihr dagegen tun
Indem ihr weiter pflanzliche Milchalternativen kauft, seid ihr schon auf dem richtigen Weg. Denn so beeinflusst ihr aktiv Angebot und Nachfrage auf dem Markt. Auf lange Sicht und je mehr Menschen mitmachen, setzt das ein klares Zeichen. Schon jetzt merkt die Milchindustrie, dass sie mit ihrem ausbeuterischen System auf immer größer werdende Gegenwehr in der Bevölkerung stößt. Noch unterstützt das die Politik durch unfaire Bevorzugung. Das könnt ihr beeinflussen, indem ihr wählen geht: Gebt tierfreundlichen Politikern und Parteien eure nächste Stimme und informiert euch vorab über solche, die nur die Interessen der Tierwirtschaft voranbringen wollen, denen das Tierwohl aber egal ist. Oder ihr schreibt eine höfliche Nachricht an eure regionale Verbraucherzentrale, dass ihr die Besteuerung nicht nachvollziehen könnt – je mehr Menschen mitmachen, desto höher wächst der Druck auf die Behörden.
Ihr wollt nicht so lange warten? Dann macht euch eure Pflanzenmilch doch einfach selbst! Der Haselnussdrink ist z. B. gar nicht schwierig und superlecker.