Warum das Streetteam Freiburg 23 Vorstellungen lang vor Zirkus Charles Knie demonstrierte

Heftige Aktion: zwölf Tage lang zieht das PETA ZWEI-Streetteam Freiburg einen Demomarathon durch. Streetteam-Leiter Maxi erklärt uns, was dahintersteckt.

© Tabea Jablonski
07.Okt 2019

Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Wir wussten schon länger, dass der Zirkus mit etlichen Tieren in die Stadt kommt, und es war klar, dass wir demonstrieren würden. Wir haben uns dann gedacht, dass wir nicht wollen, dass man in den Zirkus laufen kann, ohne auf das Leid der Tiere aufmerksam gemacht zu werden. Wir wollten den Tieren eine Stimme verleihen, vor jeder einzelnen Vorstellung, damit sie nicht ungehört leiden müssen.

War das nicht ganz schön anstrengend?

Das war sehr anstrengend, aber es war wichtig und nötig und nicht annähernd so anstrengend wie es für die Tiere ist, jeden einzelnen Tag ihres Lebens hinter Gittern aufzuwachen, qualvoll dressiert zu werden und in der ohrenbetäubend lauten Manege alberne Kunststücke aufzuführen. Wir konnten nach der Stunde demonstrieren wieder vom Schauplatz der Misshandlung weg nach Hause fahren oder in den Park gehen. Die Tiere müssen ihr ganzes Leben dort in Gefangenschaft und Enge verbringen. Mit unserer Präsenz und Aufklärung haben wir einen wichtigen Beitrag zur Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung hinsichtlich des Themas geleistet.

Wie waren die Reaktionen auf euren Demomarathon?

Die Reaktionen der Besucher fielen sehr unterschiedlich aus, von wüsten persönlichen Beschimpfungen, Desinteresse und Ignoranz über generelle Befürwortung unseres Anliegens bis hin zu Zustimmung und Boykott der Vorstellung.

Und was ist dein Fazit zur Aktion?

Obwohl der Anlass kein schöner war, haben die Demonstrationen natürlich den Zusammenhalt des Teams gestärkt. Nicht selten war ich sehr dankbar, inspiriert und gerührt angesichts des Engagements, des Elans und der Leidenschaft der AktivistInnen und mit ihnen gemeinsam für eine bessere Welt kämpfen zu dürfen. Insgesamt bin ich sehr stolz, dass wir diese Herausforderung gemeinsam als Team – niemand von uns war immer da, aber wir waren immer da – gemeistert haben.

Ihr wollt euch auch für Tiere einsetzen? Schließt euch einem Streetteam in eurer Nähe an!