Es geht voran, langsam. Schon seit Jahrzehnten arbeiten Forscher daran, Baumwolle ohne den Giftstoff Gossypol zu entwickeln, der die Pflanze vor kleinen Tieren schützt, aber auch für Menschen ungenießbar macht. Seit einigen Jahren gibt es nun eine Baumwollsorte, die gentechnisch so verändert wurde, dass die Samen viel weniger Gossypol enthalten, anderen Pflanzenteilen aber noch genug bleibt, um sich zu schützen. Und vor einigen Monaten hat das Landwirtschaftsministerium der USA sein Okay gegeben, um solche Baumwollpflanzen kommerziell anzubauen.
Wozu das alles? Die beteiligten Forscher versprechen sich vom Anbau essbarer Baumwolle eine gute Proteinquelle für die wachsende Weltbevölkerung. Ähnlich wie aus Soja, Kichererbsen oder Erbsen sollen sich aus den Baumwollensamen etwa Milch, Eiweißpulver, eine Art gehackte Nüsse und Aufstriche machen lassen, die ähnlich wie Hummus schmecken. So könne man die zur Kleidungsherstellung angebaute Baumwolle zusätzlich auch zur Ernährung nutzen. Unmittelbar bevor steht das allerdings wohl nicht, denn dafür müsste die genveränderte Baumwolle erst einmal im großen Stil angebaut werden.