Ja, auch Veganer trinken Milch. Und zwar nicht nur Sojamilch, Hafermilch oder Reismilch, sondern auch tierische Milch – solange sie selbst Babys sind und es sich bei den Tieren um erwachsene Menschen handelt. Wer besonders spitzfindig sein will oder ein paar Mal um die falschen Ecken gedacht hat, könnte auf die Idee kommen, dass es deshalb unvegan ist, Babys zu stillen.
In Wahrheit geht es wie so oft um Freiwilligkeit: Wer Lust hat, sich ein Baby an die Brust oder an eine mit Muttermilch gefüllte Flasche zu hängen, verstößt damit gegen keine einzige Regel der Veganpolizei, sondern nutzt die Milch genau für den Zweck, für den der menschliche Körper sie produziert. Aus Menschen- und Tierrechtssicht falsch wäre es aber, Menschen zwangsweise künstlich zu befruchten, nach der Geburt Mütter und Kinder getrennt voneinander einzusperren und die abgezapfte Milch dann an eine andere Spezies zu verkaufen.
Genau das macht die Milchindustrie mit Kühen. Die würden ihre Milch normalerweise nutzen, um damit ihre Kälber zu füttern, und haben nie zu irgendwas anderem eingewilligt. Ihnen nicht nur die Milch, sondern auch ihre Kinder wegzunehmen, ist absolut falsch. Deshalb trinken Veganer keine Kuhmilch, um solche Praktiken nicht zu unterstützen. Wenn erwachsene Menschen ihre Milch freiwillig abgeben, ist das aber genauso vegan wie Fingernägelkauen oder beim Knutschen Spucke austauschen.
Ihr wollt es mal mit mutterfreier Milch versuchen? Wir haben den Überblick über die verschiedenen Arten von Pflanzenmilch.