Wer regelmäßig Sport macht und beispielsweise schnell Muskeln aufbauen möchte, steht irgendwann vor der Wahl: Proteinpulver nehmen, ja oder nein – und wenn ja, welche? Während manche Fitness-Junkies noch immer zu Proteinpulvern mit Molke (auf Englisch Whey) greifen, gibt es ganz klare (und ziemlich einfache) Gründe, warum ihr lieber auf vegane Proteinquellen zurückgreifen solltet.
1. Die meisten Menschen brauchen kein zusätzliches Eiweiß
Das mal als allererstes: Wer nicht zu den Überpumper:innen gehört, kommt meist sehr gut damit klar, sich ausgewogen zu ernähren und Eiweiß aus Hülsenfrüchten, Vollkorngetreide, Nüssen oder auch Gemüse wie Brokkoli aufzunehmen. Denn entgegen dem Irrglauben macht zu viel zugesetztes Protein nicht dünn oder muskulös. Im Gegenteil: Zu viel Protein in der Nahrung kann sogar die Nieren beschädigen. [1]

2. Milchprodukte fördern Akne
Newsflash: Whey ist das englische Wort für Molke – und die entsteht aus Milch. Immer wieder zeigen Studien, dass Milchkonsum und Akne zusammenhängen. [2, 3] Wer viel Milch und Milchprodukte konsumiert, hat ein erhöhtes Risiko für Akne. Vor allem im Jugendalter. [2] Wer vor allem in jungen Jahren die konzentrierte Version von Milch, zum Beispiel in Form von molkehaltigen Proteinpulvern schluckt, setzt sich einem noch höheren Risiko für Akne aus.
3. Die meisten Whey-Pulver enthalten fiese Zusatzstoffe
In Whey-Pulvern sind oft nicht nur fragwürdige Süßstoffe enthalten, sondern auch Zusätze, die ein Verklumpen verhindern oder den Geschmack verbessern sollen. Ganz abgesehen davon, dass viele Menschen auf Molke schon aufgrund der enthaltenen Laktose mit Symptomen wie Bauchschmerzen reagieren, werden beigesetzte Süßungsmittel wie beispielsweise Aspartam mit Kopfschmerzen, Körperfettzunahme und sogar Krebs in Verbindung gebracht. [4]
4. Für Molke werden Kälber getötet
Aus unserer Sicht natürlich der wichtigste Grund: Kuhmilch ist für Babykühe da. Wenn man die Milch ihrer Mütter für den Menschen abpumpt, bleibt für die Kinder nur billige Ersatznahrung und der schnelle Weg ins Schlachthaus, um als Kalbfleisch zu enden. Das unterstützt jeder, der Vollmilch, Milchbestandteile wie eben Molke oder verarbeitete Produkte wie Käse, Joghurt oder Butter kauft.

5. Es gibt reichlich Alternativen
Wie bei so vielen Produkten gilt auch beim Molkepulver: Es gibt pflanzliche Alternativen, die nicht nur tierfreundlicher sind, sondern oft auch viel gesünder. Vegane Proteinpulver enthalten beispielsweise Eiweiß aus Hanf, Kürbis, Erbsen oder Sonnenblumenkernen, sind oft bio und meist natürlich gesüßt. Das Beste: Dahinter stecken jede Menge Studien, die zeigen, dass Muskelaufbau auch pflanzlich geht. [5]
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Dann solltet ihr unbedingt darüber lesen, wie Sport ohne Tierquälerei geht und worauf ihr bei einer veganen Sporternährung achten solltet.
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Quellen
[1] Ärztezeitung (21.01.2018): Was steckt hinter dem Proteinhype?, https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Was-steckt-hinter-dem-Protein-Hype-222898.html, (eingesehen am 25.08.2021)
[2] Adebamowo CA et al. (2004): High school dietary dairy intake and teenage acne. Journal of the American Academy of Dermatology, https://www.jaad.org/article/S0190-9622(04)02158-9/fulltext, (eingesehen am 25.08.2021)
[3] Dai, Hua, Chen, Xiong, Li (2018): The effect of milk consumption on acne: a meta‐analysis of observational studies. Journal of the European Academy of Dermatology and Venereology, https://www.clinicalnutritionjournal.com/article/S0261-5614(18)30166-3/fulltext, (eingesehen am 25.08.2021)
[4] Suez, Jotham et al. (17.09.2014): Articifial sweeteners induce glucose intolerance by altering the gut microbiota, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25231862/, (eingesehen am 25.08.2021)
[5] Joy JM et al. (2013): The effects of 8 weeks of whey or rice protein supplementation on body composition and exercise performance, https://nutritionj.biomedcentral.com/articles/10.1186/1475-2891-12-86, (eingesehen am 25.08.2021)