Euch reicht es nicht, dass ihr Tierleben rettet, weil ihr vegan lebt? Und dass ihr mit eurer Entscheidung pro vegan gleich auch den Klimawandel bekämpft, ist auch nicht genug? Dann zieht vielleicht Egoismus: Vegane Ernährung ist nämlich gesund. Warum das so ist, erfahrt ihr hier.
1. Pflanzliche Lebensmittel enthalten wichtige Nährstoffe
Eine ausgewogene vegane Ernährung ist gesund und kann euch ganz einfach mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen. [1] Eine Studie zu veganer Kinderernährung fand außerdem heraus, was wir uns insgeheim alle schon die ganze Zeit gedacht haben: Kinder, die sich vegan ernähren, essen deutlich mehr gesundheitsförderliche Lebensmittel wie Gemüse, Hülsenfrüchte und Nüsse als gleichalte Mischköstler:innen – und damit auch deutlich mehr Ballaststoffe. Die sind nämlich nur in Pflanzen enthalten und wichtig für unsere Verdauung und Gesundheit. [2]
2. Vegane Ernährung senkt das Risiko für bestimmte Krankheiten
Studien stellen regelmäßig fest, dass Fleischesser:innen ein höheres Risiko für Herzkrankheiten haben, öfter an Bluthochdruck und hohem Cholesterinspiegel leiden und häufiger an Diabetes und manchen Krebsarten erkranken. [3]
Grund dafür sind unter anderem die gesättigten Fette und das Cholesterin, von denen Fleischesser:innen mehr aufnehmen als Vegetarier:innen und vor allem Veganer:innen. Das liegt daran, da diese mehr Obst, Gemüse, Vollkorn, Nüsse, Sojaprodukte, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe zu sich nehmen.

3. Tierprodukte fördern Resistenzen gegen Antibiotika
Außerdem sorgt unter anderem die Tierwirtschaft dafür, dass immer mehr Bakterien Resistenzen gegen Antibiotika ausbilden, denn sie verabreicht jährlich knapp 700 Tonnen Antibiotika an sogenannte Nutztiere. [4] Diese antibiotikaresistenten Keime können gefährlich für uns Menschen werden. Laut des Robert Koch-Instituts sterben jährlich über 30.000 Menschen in Europa an Infektionen, die wegen antibiotikaresistenten Keimen nicht behandelt werden konnten. [5]
Über die Stallluft und die Gülle, mit der Felder gedüngt werden, verbreiten sich die Keime zudem weit über die Ställe hinaus und landen auch in Fleisch, Milch und Eiern.
4. Nährstoffe wie B12 gibt es als Nahrungsergänzungsmittel
Habt ihr da jemanden gähnen gehört? Das waren wahrscheinlich alle Veganer:innen bei allen Mythen über angeblichen Nährstoffmangel bei veganer Ernährung jemals. Fakt ist: Der Bedarf an allen Nährstoffen kann mit einer ausgewogenen veganen Ernährung ohne Probleme gedeckt werden. Pflanzliche Proteine gibt es beispielsweise in Massen in pflanzlichen Lebensmitteln wie Hülsenfrüchten, Vollkorngetreide, Nüssen und Samen, d. h. auch für Sportler:innen ist es nur eine Frage der richtigen Umstellung und der inneren Einstellung. Auch Vitamin B12, das in Pflanzen nicht in ausreichender Menge enthalten ist, können wir unserem Körper ganz einfach ohne Tierleid zu uns führen: einfach über Nahrungsergänzungsmittel.

An die, die jetzt mit der „das ist aber nicht natürlich“-Keule kommen wollen: Tiere mit Medikamenten vollzupumpen, sie auf enormes Gewicht zu mästen, bis sie krank werden, sie künstlich zu besamen und unter heftigem Stress und unter Todesangst im Schlachthaus zu töten, steht ja wohl in keinem Verhältnis zu ein paar Nährstoffen in Tropfenform. Und übrigens: Auch Mischköstler:innen nehmen B12 als Nahrungsergänzung zu sich, denn Tieren in der Tierwirtschaft wird das Vitamin ins Futter gemischt.
Bleibt zu sagen: Vegan lebende Menschen setzen sich oft mehr mit ihrer Ernährung und dem Nährstoffbedarf auseinander als Fleischesser:innen oder Flexitarier:innen. Darum sind sie in der Regel sehr gut mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt.
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Quellen
[1] Melina, V., Craig, W. & Levin, S. (2016): Position of the Academy of Nutrition and Dietetics: Vegetarian Diets. Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics, online einsehbar unter: https://jandonline.org/article/S2212-2672(16)31192-3/fulltext (eingesehen am 10.01.2022)
[2] Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (2020): 14. DGE-Ernährungsbericht, 4 Vegetarische und vegane Ernährung bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland – VeChi-Youth-Studie (S. 289 – 354)
[3] Richter M, Boeing H, Grünewald-Funk D, Heseker H, Kroke A, Leschik-Bonnet E, Oberritter H, Strohm D, Watzl B for the German Nutrition Society (DGE) (2016): Vegan diet. Position of the German Nutrition Society (DGE), Ernährungs Umschau 63(04): 92–102. Erratum in: 63(05): M262
[4] Pharmazeutische Zeitung (2021): BVL-Zahlen für 2020; Einsatz von Tierantibiotika nach zehn Jahren wieder gestiegen, https://www.pharmazeutische-zeitung.de/einsatz-von-tierantibiotika-nach-zehn-jahren-wieder-gestiegen-128604/?fbclid=IwAR2dryiIuTJ0EwYv1VcsLIUnWsv3CeMDLV0qIKqtf_uIRfIq1jJBvKQwEC4 (zuletzt abgerufen am 10.01.2022)
[5] Robert Koch Institut: Neue Zahlen zu Krankheitslast und Todesfällen durch antibiotikaresistente Erreger in Europa, https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Antibiotikaresistenz/Uebersichtsbeitraege/AMR_Europa.html (eingesehen am 10.01.2022)