Ein bisschen albern wirkt es schon, wenn auf einer Tüte Sesam, einem Sixpack Mineralwasser oder einem Beutel Tiefkühlerbsen das Wort „vegan“ oder die Veganblume aufgedruckt sind. Ist doch eh klar, dass in Erbsen keine Kuh steckt, da stiftet so ein Hinweis eher noch mehr Verwirrung, als dass er irgendwem hilft – oder?
Das Ding ist, dass eben nicht jedes „offensichtlich“ vegane Lebensmittel auch wirklich vegan ist. Apfelsaft zum Beispiel, der ja eigentlich nur aus Äpfeln bestehen sollte, ist oft mit Gelatine geklärt. Im Chipsaroma verstecken sich gerne mal Schweine oder Fische. Und sogar bei der Herstellung von Latex-Kondomen wird Kasein aus Milch eingesetzt. In der Zutatenliste taucht das nicht unbedingt auf, weil zum Beispiel Hilfsstoffe im fertigen Produkt nicht ausgewiesen sein müssen und ein Begriff wie „Aroma“ alles mögliche bedeuten kann.
Solange Hersteller darauf bestehen, alle möglichen Tierbestandteile in allen möglichen Produkten zu verstecken, ist es also gar nicht so unsinnig, wirklich vegane Produkte auch so zu kennzeichnen. Das macht nicht nur Veganern das Leben leichter, sondern sorgt vielleicht auch dafür, dass der Rest der Menschheit merkt, wie viele „normale“ Produkte vegan sind und dass man vor dem Begriff keine Angst zu haben braucht.