Was das Überzugsmittel Schellack mit gekochten Läusen zu tun hat

Schellack ist eine harzige Substanz, die aus den Ausscheidungen der Lackschildlaus gewonnen wird. Diese Läuse – die mit den Cochenilleläusen verwandt sind – ernähren sich von Baumsäften und kleben daraus Hüllen an die Zweige, in denen ihr Nachwuchs heranwächst, bevor er sich hinausbohrt. Dieses Harz wird zusammen mit Rindenstücken und übrig gebliebenen Läusen vom Baum gekratzt und durch Aufkochen, Auswaschen und Zermahlen zu Schellack verarbeitet.

Was ist so schlimm an Schellack?

Schellack ist zwar ein Ausscheidungsprodukt, das der Läuse-Nachwuchs irgendwann nicht mehr braucht, aber darauf wartet die Industrie nicht immer. So landet nicht nur das Harz in der Produktion, sondern mit ihm auch jede Menge lebender Läuse.

Worin ist Schellack enthalten?

Als Überzugsmittel wird Schellack für alles verwendet, das glänzen und sich nicht zu schnell auflösen soll. Neben Süßigkeiten, Schokolinsen, Kaugummi-Dragees oder dunkler Schokolade gehören dazu auch Zitrusfrüchte sowie Tabletten und Nahrungsergänzungsmittel – diese sind somit dann nicht einmal vegetarisch. Außerdem steckt Schellack in glitzernder Kosmetik, Haarspray und Möbelpolituren.

Finger mit rotem Lagellack

Welche Alternativen gibt es?

Es gibt eine riesige Auswahl an Süßigkeiten, die auch ohne Schellack glänzen. Unser Einkaufsguide listet auf, welche Produkte ohne tierische Inhaltsstoffe auskommen. Auch für Kosmetik gibt es vegane und tierversuchsfreie Alternativen. Und beim Arzt oder in der Apotheke lohnt es sich, nach tierfreien Medikamenten zu fragen.