Zwei Amputationen pro Woche: So gefährlich ist die US-Fleischindustrie für Arbeiter
Die Fleischindustrie ist nicht nur für Tiere der Horror, sondern auch für Menschen. Neue Daten zeigen das Ausmaß der Verletzungen.
Laut Daten, die der Guardian zusammen mit dem Bureau of Investigative Journalism zusammengestellt hat, gibt es in der amerikanischen Fleischindustrie durchschnittlich zwei Amputationen pro Woche. Am häufigsten werden Arbeitern Finger oder Fingerspitzen abgeschnitten, aber es gibt auch Fälle, in denen sie bei Unfällen Hände, Arme oder Zehen verlieren. Oft passiert das, weil Arbeiter in Maschinen hängenbleiben oder in Maschinen hineingezogen sind, die dafür gemacht sind, Tiere zu zerlegen. Dazu kommen viele Fälle von Verbrennungen, Entzündungen und psychischen Probleme.
Das ist kein Wunder. Wie in den meisten Ländern gehören Jobs in der Fleischindustrie auch in den USA zu denen mit besonders viel Stress, wenig Ansehen und schlechter Bezahlung, weil kaum jemand sie machen will. Weil die wenigsten Menschen sich gerne so genau damit beschäftigen, woher das Fleisch kommt, das sie essen, werden teilweise sogar Gefangene zum Arbeiten in die Fleischfabriken geschickt. An den Zuständen dort hat sich trotz Gesetzen zum Arbeiterschutz noch nicht genug geändert, und das wird es auch kaum, solange es solche Jobs gibt. Die Fleischindustrie verschanzt sich schließlich absichtlich vor den Augen der Öffentlichkeit und versteckt so nicht nur die Grausamkeit an den Tieren, sondern auch die an den Menschen.